Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,7, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Symbole in sind die Währung von Religionen und ihnen wird eine große Bedeutung zugeschrieben. Sie gelten als übergeordnet, gegeben und natürlich. Sie fungieren als Legitimation für die Ordnung von Himmel und Erde. Viele traditionelle Religionen sind patriarchalisch strukturiert. Diese Struktur resultiert in einer Vielzahl an Vorteilen für Männer. Dieses „Recht“ auf Privilegien ist in vielen religiösen Symbolen manifestiert. Aber sind geschlechterstrukturierende Symbole wirklich einfach „gegeben?“ Oder hängt mit ihnen eine komplexere Dynamik zusammen? Trotz des stetig wachsenden Interesses stellt das Geschlecht in der Religionssoziologie noch eine relativ wenig diskutierte Analysekategorie dar. Innerhalb der Religionssoziologie gibt es diverse Betrachtungsweisen für eine Analyse von Geschlecht. Einerseits lässt sich Religion analysieren als ein Feld, welches durch religiöse Symbolisierungen aktiv die gesellschaftliche Geschlechterordnung beeinflusst und andererseits lässt sich Religion als ein Feld verstehen, in dem sich das Geschlechterverständnis der Gesellschaft in religiösen Symbolen spiegelt. Bei der religionssoziologischen Analyse von Geschlecht als Wissenskategorie, also als Träger des gesellschaftlichen Geschlechterverständisses, wurde sich in der bisherigen Forschung hauptsächlich auf die religiöse Symbolisierung von Weiblichkeit konzentriert. Beispielhaft ist der Text: Woman as Symbol and Women as Agents, von Susan Starr Sered, der die Praxen religiöser Symbolisierung von Weiblichkeit und die damit verbundenen Folgen für Frauen behandelt. Da die Analyse von religiös symbolisierter Männlichkeit größtenteils noch aussteht, werde ich mich in dieser Arbeit auf die Praxen religiöser Symbolisierung von Männlichkeit konzentrieren und analysieren, welche Besonderheiten in der religiösen Symbolisierung von Männlichkeit enthalten sind. Dabei geht es um die Konstruktion männlicher religiöser Symbolik, die Unterscheidung zur weiblichen religiösen Symbolik und die Wirkmacht religiöser Symbolik auf gesellschaftliche Strukturen.