Praxis ist durch Routinisiertheit bei gleichzeitiger Vollzugsoffenheit gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund bestimmt Gianna Wilm Geschlecht als kontingente Praxis und nimmt Geschlechteraktualisierungen im Sportunterricht in den Blick. Mithilfe videobasierter Praxeographie zeigt sie auf, wie geschlechtskonstruierende Praktiken in der Unterrichtspraxis routinisiert mitvollzogen, situativ (re)produziert und in einem Wechselspiel von doing und undoing gender durch die Teilnehmer*innen aktiv verhandelt werden. Über die Verknüpfung von Theorie, Methodologie und Empirie leistet sie einen Beitrag zur differenzierten Beschreibung der Bedeutung der Kategorie Geschlecht im Unterricht.