Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1,0, Universität zu Köln (Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften - Schulforschung), Veranstaltung: Peerdynamiken im Schulunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit betrachtet die Dynamiken in Gruppen männlicher Jugendliche mit einem geschlechtsspezifischen Fokus darauf, wie die eigene Männlichkeit konstruiert wird und welche Rolle Weiblichkeit in diesem Prozess spielt. Männlichkeit ist immer wieder und immer öfter Thema in öffentlichen Diskursen. Insgesamt stellt sich die Frage, welche Bedeutung die Ablehnung, sowie Abwertung, von Weiblichkeit in der Konstruktion eigener Männlichkeit in geschlechtshomogenen Peergroups bei Jugendlichen hat. Zur Beantwortung der Frage muss zuerst grundsätzlich geklärt werden, in welchem Zusammenhang Geschlecht und Peer-Kultur stehen und wie beides in diesem Kontext zu verstehen ist. Danach steht die Behandlung der obigen Frage im Zentrum, die sich einerseits als Frage nach der Funktion innerhalb der Konstruktion und andererseits als Frage nach dem Telos der Abwertung von Weiblichkeit behandeln lässt. Beide Aspekte müssen betrachtet werden, um die Frage der Arbeit vollständig beantworten zu können. Methodologisch muss schließlich noch gesagt werden, dass in dieser Arbeit keine eigene empirische Untersuchung unternommen wurde, sondern die theoretische Konzeption von Männlichkeit betrachtet wird, unter der Zuhilfenahme schon existierenden und durchgeführten empirischen Befragungen und Analysen. Vor allem in der gegenwärtigen Me-too-Debatte geistert das Schlagwort toxic masculinity umher. Ein anderer Aspekt, der auch unter diesem Begriff diskutiert wird, ist die Abwertung und Ablehnung von Weiblichkeit bei und von Männern. In den Gender Studies wird dieses Phänomen auch unter den Begriffen Transmisogyny und Femmephobia verhandelt. Auf der Suche nach dem Ursprung dieses Phänomen muss ein Blick in die Konstruktion von Männlichkeit an sich geworfen werden – vor allem zum Zeitpunkt der Kindheit und Jugend, wenn sich die männliche Geschlechtsidentität formt. In der Forschung von Michael Meuser stand dabei vor allem die selbstgefährdende Körperkultur von Jungen im Zentrum. Jedoch spricht er nebenher auch von der Abwertung von Weiblichkeit innerhalb dieses Prozesses an. Das Phänomen bedarf also weiterer Untersuchung.