Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer erinnert sich nicht, wenn auch vage und verblasst, an die berühmte und preisgekrönte Kindheitslektüre Astrid Lindgrens? Was meistens in Erinnerung geblieben ist, ist das starke, eigensinnige Mädchen, das sich in der Erwachsenenwelt zu behaupten weiß und diese Welt voller Normen und Regeln auf den Kopf stellt. Die Rede ist von Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf, dem stärksten Mädchen der Welt. Doch was macht diese extraordinäre Kinderfigur von Astrid Lindgren neben ihren physischen Kräften so besonders, wenn man bedenkt, dass ihre Mutter gestorben ist, ihr Vater selten Zuhause ist und sie sich elementar von anderen Kindern ihres Alters unterscheidet? Das Mädchen ist die Protagonistin der Trilogie "Pippi Langstrumpf", "Pippi Langstrumpf geht an Bord" und "Pippi in Taka-Tuka-Land", die trotz riskanter Abenteuer widerstandsfähige Eigenschaften aufweist und so den entwicklungsgefährdenden Lebenslagen trotzt. Anhand von Textbeispielen wird die Problematik der Lektüre beleuchtet. Es wird aber auch aufgezeigt, wie sich Astrid Lindgren nicht nur als Autorin, sondern auch als Person des öffentlichen Lebens engagiert hat und wie die Standpunkte, die in ihrem eigenen Leben eine Rolle gespielt haben, in ihren Büchern konsequent vertreten werden. Ein Fokus liegt auf der literarischen Darstellung von Weiblichkeit und Kindern, deren Verhaltensweisen und deren Umgang mit anderen untersucht werden, die nicht dem stereotypen Frauenbild entsprechen. Zu Beginn befinden sich ein Lebenslauf Lindgrens und die zeitgeschichtliche Einordnung der Bücher, die einen Überblick über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe der Pippi-Trilogie geben sollen. Um die Charakterisierung und Gegenüberstellung von Pippi und Annika zu veranschaulichen, wird Bezug zu den Büchern genommen. Nach einer Darstellung der wichtigsten Eigenschaften von Pippi und Annika, folgt ein Vergleich der von ihnen repräsentierten Frauenbilder, um dann auf die Problematik der Trilogie einzugehen. Das Fazit fasst kritisch die wichtigsten Aspekte zusammen und beinhaltet einen Ausblick bezüglich der Thematik der Geschlechterrollen.