Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 2,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise die Schule dazu beiträgt, die zwischen den Geschlechtern existierende Differenzen zu verstärken beziehungsweise hervorzuheben und wie in einer geschlechtersensiblen Pädagogik eine ungewollte Reifizierung von Geschlecht vermieden werden kann. Der soziale Wandel im 21. Jahrhundert unterliegt vielen Einflussfaktoren – von zunehmender Globalisierung über demografischem Wandel bis hin zur Modernisierung. Der Prozess des Wandels variiert je nach Gesellschaft, auch wenn sich dabei auf der internationalen Ebene Gemeinsamkeiten erkennen lassen. Auch das Verständnis von Geschlecht und die damit verbundenen Rollen haben sich im Laufe der Zeit verändert. Heute kann man sich in einigen westlichen Ländern ein "drittes Geschlecht" offiziell in den Personalausweis eintragen lassen, was vor einigen Jahren unvorstellbar wäre. Auch die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Deutschland ist ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft sich von der Heteronormativität und Geschlechterstereotypen loslöst. Trotz der positiven Entwicklung des Geschlechtsverständnisses in den westlichen Ländern wird das Thema „Geschlecht“ nach wie vor sowohl in der Wissenschaft als auch in der Gesellschaft kontrovers diskutiert. Die Zweigeschlechtlichkeit scheint die soziale Ordnung einer Gesellschaft zu dominieren. Bei der Geburt wird dem Säugling anhand seines Genitals ein Geschlecht zugewiesen: weiblich oder männlich. Wie bereits erwähnt, ist die Eintragung des "dritten Geschlechts" erst seit vor kurzem in einigen Ländern möglich. Dies stellt aber eine Ausnahme dar. Schon mit der Zuweisung eines Geschlechts beginnt die Sozialisation des Kindes. Es eignet sich bestimmte Normen und Werte der jeweiligen Gesellschaft an und lernt, wie es sich zu verhalten hat, um als ein Mann oder eine Frau wahrgenommen zu werden. Die Zuordnung nach "weiblich" und "männlich" brachte schon immer und bringt immer noch Benachteiligung mit sich, die sich in vielen Bereichen des Lebens beobachten lassen. Beispielsweise verdienen die Frauen in denselben Positionen immer noch weniger als Männer. Neben der Familie spielt auch die sekundäre Sozialisationsinstanz Schule eine bedeutende Rolle, wenn es um die Entwicklung des Geschlechterbewusstseins bei den Kindern geht.