In frühen Texten zur Soziologie gilt die Geschlechtertrennung als Grundpfeiler sozialer Ordnung und Gesellschaft als ein Naturverhältnis. Nicht zuletzt im Aufeinandertreffen von Frauenbewegungen und Soziologie bildeten sich schon mit den Klassikern sehr verschiedene (theoretische) Umgangsweisen mit der Kategorie Geschlecht aus, die das Verhältnis von Natur und Gesellschaft neu und unterschiedlich erfassten. In der weiteren Entwicklung rückte immer mehr die Geschlechtertrennung als solche ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei haben sich die Linien in Richtung eines genuin soziologischen Zugangs verschoben, in dem ,Natur' als kulturell gedeutete ihren Platz findet, aber der Analyse nicht vorgelagert sein kann. Die Autorinnen zeigen auf, wie Geschlecht in der Soziologie thematisiert wurde, welche Möglichkeiten die Soziologie bietet, Geschlecht zum Gegenstand statt zum Ausgangspunkt oder Medium von Analysen zu machen und an welche Grenzen wir stoßen, wenn wir die Paradoxie von Gleichheit und Differenz aufzubrechen versuchen.
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"Die Publikation ist sehr umfassend und bietet einen sehr guten Überblick über die Entwicklung und den Stand der Forschung. Trotz der Komplexität sind die einzelnen Kapitel klar strukturiert. die Argumentationslinien gut nachvollziehbar und entsprechend belegt. Hervorzuheben ist die umfassende Literaturliste und die Tasache, dass es einen Index enthält. Angeführte Beispiele tragen zur Veranschaulichung bei und die 'Denkanstöße' am Ende der Abschnitte stellen eine recht gute Diskussionsanleitung dar." Dr. Edeltraud Ranftl, Institut für Soziologie, Johannes Kepler Universität Linz