Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Kompetenzdiagnostik im schulischen, beruflichen und universitären Bereich findet seit jüngerer Zeit außer in der empirischen Bildungsforschung auch allgemein in der sozialwissenschaftlichen Forschung immer mehr Anklang. Gründe dafür sind sowohl die hohe Nachfrage nach output-orientierten Maßen für Bildungserfolg in allen Bereichen des Bildungssystems, die für gezielte Reformen eingesetzt werden können, als auch die Kompetenzorientierung im Bildungssystem selbst. Letztere beruht darauf, dass Bildung in modernen industriellen Gesellschaften kein fester Wissenskanon mehr sein kann, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. Was meist stattdessen als Grundlage vermittelt werden soll, entspricht ziemlich genau dem Kompetenzbegriff, der in der aktuellen Kompetenzforschung am weitesten verbreitet ist: kognitive Handlungsdispositionen, die Akteure in die Lage versetzen, angemessen auf fachspezifische Anforderungen oder Problemsituationen zu reagieren. Während es in der Kompetenzforschung im allgemeinbildenden schulischen Bereich schon gut ausgearbeitete Kompetenzmodelle und Messinstrumente, sowie kontinuierliche Erhebungsprogramme gibt, befindet sich die Forschung im Hochschulsektor noch in einer weitgehend explorativen Phase. In den ersten Forschungsergebnissen zur Kompetenzmessung im Hochschulbereich zeichnet sich, wie z.T. auch für andere Bereiche, ein recht überraschendes Ergebnis ab: Frauen schneiden oft signifikant schlechter ab als Männer. Das scheint auf den ersten Blick schwer mit Diagnosen vereinbar, in denen festgestellt wurde, dass Frauen in jüngerer Zeit besser im deutschen Bildungssystem abschnitten, als Männer. Da sich in der Literatur noch keine umfassende zufriedenstellende Erklärung dieses Umstandes findet, soll in der vorliegenden Arbeit der Frage nach möglichen Erklärungen nachgegangen werden, die sich für diesen Geschlechterunterschied finden lassen. Als empirische Grundlage werden die Daten einer Pilotstudie zur Messung von Kompetenzen in quantitativen empirischen Methoden der Sozialwissenschaft herangezogen. Zunächst wird es darum gehen, was die Konstrukte Selbstwirksamkeit und Studiumsmotivation zur Erklärung des Geschlechterunterschiedes beitragen können. Außerdem wird ein zweiter Erklärungsansatz für den Geschlechterunterschied über einen Zusammenhang von mathematischer Kompetenz mit der Wahl von Lernstrategien entwickelt.