Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: PS: Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Den aristotelischen Regeln entsprechend, liegt die positive Seite der Ganzheit darin, dass sie dem Prinzip der Vollständigkeit entspricht, die negative Seite der Einheit darin, dass Unentbehrliches weggelassen wird, und somit das Prinzip der Unersetzlichkeit der Teile gewahrt wird. Weiterhin gilt die Bestimmung der Unversetzbarkeit der Teile, d.h. dass das Kunstwerk einer höheren Ordnung unterliegt. Das geschlossene Drama besitzt stets eine eindeutige Haupthandlung, die kontinuierlich, gemäß einem roten Faden verfolgt wird. Besitzt ein Drama außer der Haupthandlung andere Seitenstränge, so dienen sie einzig dem Prinzip der Ganzheit. Sie stehen nicht im Widerspruch zum Prinzip der Einheit, denn die Nebenhandlungen gewinnen niemals Autonomie, die zu einer Zersplitterung der Haupthandlung führen würde, sondern sie werden allein dazu benutzt, neue Aspekte, die Teil der Haupthandlung sein müssen, einzuführen und zu erklären. Somit erweisen sich die Seitenstränge als notwendiger Teil der Haupthandlung. Des Weiteren stellt die Handlung des geschlossenen Dramas nur den Höhepunkt einer vorangegangenen, räumlich, zeitlich und pragmatisch komplexeren Entwicklung dar. So könnte man annehmen, dass der dargestellte Teil dieser Entwicklung nur Partielles eines Größeren ist, dem ist nicht so, der dargestellte Teil wird zum Ganzen, indem er die Vorgeschichte integriert. Die Handlungsführung konstituiert ihr eigenes Ordnungsgefüge, welches die pragmatisch außerhalb liegende Entwicklung zwingt, sich ihr zu unterwerfen.
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