Raphael Legrand beschäftigt sich mit der Wirkung des Musikgeschmacks auf die Akteure des Musikunterrichts allgemeinbildender Schulen. Der Autor bietet detaillierte Einblicke in unterrichtliche Praxis, deckt überraschend gleichberechtigte Lehrer-Schüler-Konstellationen auf und enttarnt normativ aufgeladene Vermittlungssituationen. Mithilfe rekonstruktiver Fallanalysen wird herausgestellt, wie persönliche Einstellungen die Umsetzung des musikpädagogischen Postulats einer praxisbezogenen wissenschaftlichen Neutralität manipulieren können. Bourdieus Habituskonzept und Webers Wissenschaftslehre dienen als soziologischer Bezugsrahmen, um den Musikgeschmack als Einflussgröße zu verstehen. Dieser kann zu wertebedingten Spannungen, aber auch zu enthierarchisierten Unterrichtssituationen führen.
Der Inhalt
- Historie der aktuellen musikpädagogischen Ausrichtung
- Gegenüberstellung von Webers Trennung zwischen Wert und Wissenschaft und Bourdieus Distinktionstheorie
- Methodologie der Objektiven Hermeneutik
- Rekonstruktive Fallanalysen musikunterrichtlicher Praxis
Die Zielgruppen
- Dozierende und Studierende der Musikpädagogik (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Soziologie
- Lehrkräfte für Musik an allgemeinbildenden Schulen
Der Autor
Dr. Raphael Legrand promovierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und ist als Lehrer für Musik und Mathematik in Hannover tätig.
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