Zwei Ereignisse bestimmten das Tagesgeschehen und die Berichterstattung in den Medien: Der Minister für Verteidigung, Karl-Theodor zu Guttenberg, hat seine vor Jahren abgegebene Doktorarbeit nicht ganz formgerecht geschrieben, woraus ihm mit einem riesigen politischen und medialen Aufgebot ein Strick gedreht wurde. Den in unserem juristischen Alltag für solche Fälle gültigen Grundsatz: In dubio pro reo - im Zweifel für den Angeklagten - haben alle missachtet. Fast gleichzeitig spielte sich die sogenannte Finanzkrise ab, die ihren Ursprung in der Habgier der Finanzbranche hatte und die zur Vernichtung von Millionenvermögen führte. Bis heute hat es die Finanzkrise mit dem Betrug an hunderttausenden Kleinanlegern nur marginal in die Politik und fast nie auf die ersten Seiten in der Presse geschafft, obwohl im deutschen Strafrecht Habgier ein Tatbestandsmerkmal von Mord sein kann. Und die Branche macht fast ungehindert weiter. Es interessiert sich niemand dafür. Die Wertigkeiten beider Tatbestände liegen extrem weit auseinander, die der Doktorarbeit im Bereich um den Nullpunkt herum, die des täglichen Finanzbetruges so extrem hoch, dass sofort eingegriffen werden müsste. Im Buch werden die Auswirkungen des zweiten Teils auf zwei persönliche Schicksale in bedrückender Weise veranschaulicht.
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