Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Max-Weber-Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar Soziologische Gegenwartsdiagnosen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit behandelt die von dem Soziologen Hartmut Rosa aufgestellte Theorie der gesellschaftlichen Beschleunigung, wobei ein besonderes Augenmerk auf seine Thesen zur Desynchronisation zwischen technologiebasierten Prozessen und Systemen und der Politik gelegt wird. Anschließend wird geprüft, inwiefern diese Theorien zur Erklärung einer möglichen "Demokratiekrise" geeignet sind oder aber eine solche – entgegen Rosas Thesen – gar nicht existent ist. In diesem Zusammenhang wird sowohl auf den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema als auch auf die empirische Demokratieforschung eingegangen. Unter anderem durch die Hinzuziehung von Wolfgang Merkels Konzeption der "eingebetteten Demokratie" ergibt sich sodann der Schluss, moderne Demokratien seien zwar auf diversen Ebenen herausgefordert, nicht jedoch in ihrem grundsätzlichen Bestehen gefährdet. Damit reiht sich das Ergebnis dieser Arbeit in eine Vielzahl von aktuellen wissenschaftlichen Publikationen ein, welche die empirische Ausprägung moderner Demokratien für defizitär halten, gleichzeitig aber Weiterentwicklungs- und Verbesserungspotenziale sehen, die zukünftig erschlossen werden könnten und sollten. Interpretiert man die Demokratie als von kritischen und partizipierenden Bürger*innen getragene Gesellschafts- und Regierungsform, werden der Nutzen besagter Forschungen und die Wichtigkeit der weiten Verbreitung ihrer Ergebnisse ersichtlich.