Demokratie, Freiheit und Menschenrechte, Rechtsstaat, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Kohäsion dürfen nie als 'erreicht' empfunden, sondern müssen ständig neu erkämpft werden. Der Gehalt dieser Prinzipien demokratischer Verfassungen unterliegt dem gesellschaftlichen Wandel. Er bedarf ständiger Erneuerung in der Offenheit freiheitlich-demokratischer Praxis. Diese Einsichten von Dimitris Tsatsos erhalten in der Gegenwart neue Aktualität durch 'illiberale' politische Strömungen. Diese verfolgen - zum Teil sogar ausdrücklich - das Ziel, Veränderungen des gesellschaftlichen Bewusstseins und die von ihnen bewirkte Konkretisierung der genannten Prinzipien und der damit verbundenen Werte wieder rückgängig zu machen. Vor diesem Hintergrund beleuchten die Beiträge in diesem Band mit interdisziplinären Methoden die Abhängigkeit gelungener demokratischer Praxis von außerrechtlichen Voraussetzungen in der Gesellschaft, auf die eine Verfassung Anwendung findet. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den Bedingungen, unter denen demokratisches Regieren auf staatlicher wie auf überstaatlicher Ebene gelingen kann.
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