Als in Deutschland künstliche Befruchtung, Stammzellforschung und die Präimplantationsdiagnostik mit vergleichsweise strengen Auflagen zugelassen wurden, waren sie in vielen anderen Ländern teilweise schon seit Jahrzehnten erlaubt und wurden verbreitet angewendet. Die Studie untersucht die Gründe für die vergleichsweise restriktiven und späten Zulassungen in Deutschland und inwieweit diese auf Grundüberzeugungen, Weltanschauungen und Haltungen in der Gesellschaft beruhen, die mit Gesinnungsethik und Verantwortungsethik erklärt werden können, und zwar sowohl zur Charakterisierung unaustragbarer Gegensätze in den bioethischen Debatten, als auch als diagnostisches Instrument, um Haltungen und Einstellungen der Debattanten zu verdeutlichen. In die Analyse einbezogen wurden vor allem die Stellungnahmen der Ethikkommissionen, die Plenardebatten im Bundestag als Teile der Gesetzgebungsverfahren und die sie begleitenden Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit.
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