Während der letzten Tage der Menschheitsgeschichte übernimmt der Tod die Aufgabe des Chronisten. Er hat Recherchen anzustellen, wie es zu der Situation hatte kommen können. So sucht er die letzten Menschen auf, um sie zu befragen; mithin trifft er am Ende seiner Reise auch auf Gott und den Teufel. Schließlich soll er einem Ausschuss seinen Bericht vorlegen, der über das Fortbestehen der Menschheit zu entscheiden hat. Dieser legt größten Wert auf die Objektivität seiner Darstellungen. Dies wiederum fällt dem Chronisten nicht schwer, da im toten Zustand die Fakten und Dinge keiner "lebendigen" Veränderung mehr unterliegen. Allein hat der Chronist die Rechnung ohne die Wirtin gemacht. Mutter Erde bringt sich vor dem Ende seines Reiseberichts ins Spiel und wirbelt alles kräftig noch einmal durcheinander. Nach einer der Aufführungen empfahl uns ein Mitarbeiter eines Hospizes, der unter den Zuschauern war, dieses Stück unbedingt einmal in einem Hospiz aufzuführen; eine Zuschauerin sagte mir, die "Gespräche mit dem Tod seien sehr lebendig; schön seien die ruhigen Bilder, die zu einem vertieften Zuhören der vorgetragenen Texte einladen, kommentierte eine andere Zuschauerin. Dies nur einige von den vielen Stimmen nach den Aufführungen. Ich denke, die Machart "Szenische Lesung" bietet sich sehr für Theaterprojekte an Schulen an. So könnten junge Menschen – vielleicht auch während anschließender Diskussionen mit Zuschauern – mit den (auch heute leider noch sehr aktuellen) Themen, die das Stück anrührt, Kontakt aufnehmen; Themen der Ökologie, der Philosphie, der Theologie und politisch-soziale Themen. Natürlich könnte das Stück auch als Theaterstück, oder als Hörspiel – oder gar als Film inszeniert werden. Auch für den Deutschunterrrrricht eignet es sich gewiss – z.B. für die Suche nach sprachlogischen und grammatikalischen Schnitzern, die der Autor als persönliche Noten hinterließ ;-) Aber dies nur als ein paar wenige Anregungen am Rande.