Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Pop ist etwas „das sich eher auf Dinge wie Samples Verlassen kann, auf das Zitieren, das Montieren von Dingen, die man nicht aus seinem tiefsten Inneren herausleiert.“ Diese Äußerung von Thomas Meinecke zielt unter anderem auf dessen Roman Tomboy ab, in dem „Odenwald, die BASF und Betty Barclay, die US Army und die RAF, das Nibelungenlied, das Techno-Label Source, Judith Butler, Otto Weininger und Ernst Bloch, US-Westküsten-Frauenbands, der Playboy und die FAZ, D.H. Lawrence und Lacan miteinander verstrickt und zu einem mehrspurigen Track abgemischt“ sind. Der DJ, Musiker und Schriftsteller Meinecke sieht also eine zentrale Eigenschaft von Pop im Aufgreifen von Gegebenen. Dieses praktiziert er nicht nur in der Musik, sondern er wendet diese Methode auch auf Texte an. Kann man also auf dem Feld der Literatur durch Samples ein sinnvolles Ganzes schaffen und kann ein solches Ganzes ästhetisch und inhaltlich ansprechend sein? Und wie verträgt sich die Technik des Zitierens und Montierens mit der ebenfalls von Meinecke gestellten Forderung nach dem „Sich-Verlassen auf die Gegenwart“ ? Wird Meinecke selbst seinen Vorstellungen gerecht?