In der frauenpolitischen Diskussion scheint das Schlagwort "Gender Mainstreaming" bisherige frauenpolitische Strategien und Konzepte abzulösen - ein Anlass dafür, sich die institutionalisierte Frauenpolitik in den Kommunen auf der Folie veränderter Rahmenbedingungen genauer anzuschauen und zu analysieren. Die beiden Autorinnen haben Fragebögen an die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen-Anhalt verteilt und Interviews mit ihnen, den OberbürgermeisterInnen und Vertreterinnen kommunaler Frauenprojekte geführt. Im Zentrum der Untersuchung standen dabei Fragen nach den Einflussmöglichkeiten und Handlungsspielräumen kommunaler Frauenpolitik im Rahmen ihrer zunehmenden Verrechtlichung, der kommunalen Verwaltungsreform und den gegenwärtigen Schwierigkeiten der Frauenbewegung. In den Antworten und Analysen wird deutlich, wie professionell Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ihre Aufgaben inzwischen erfüllen. Utopien von einer Welt ohne Geschlechterhierarchien sind dabei allerdings weitgehend abgelöst worden vom Pragmatismus und Realismus kommunaler Verwaltungsarbeit - sehr zum Nutzen einzelner Frauen, aber mit wenig strukturellen Perspektiven.
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