Immer mehr Menschen im Dritten und Vierten Lebensalter suchen Wohnformen, die ihre Bedürfnisse und ihre Interaktionsansprüche bestmöglich verbinden. Individuelle Grundrisslösungen und intelligente Gebäude- und Informationstechnologien helfen zwar dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch nicht immer ausreichend. Als Alternative zu individuellen Wohnformen sollte das institutionelle Wohnen für Menschen mit Unterstützungsbedarf einen sicheren und geschützten Rahmen bieten. Die Sehnsucht nach selbstbestimmtem Leben besteht auch im Alter, das Leben in institutionellen Gemeinschaften verursacht jedoch konflikthafte Interaktionen. Architektur ist dabei mitbestimmender Faktor. Diese Publikation fokussiert den Raum als Komplementärstruktur konflikthafter Verhaltensweisen und zeigt Möglichkeiten auf, dem entgegenzuwirken. Im Mittelpunkt stehen soziale Handlungsräume, in denen Privatheit gelebt, Gemeinschaft gefördert, Begegnung ermöglicht und Gesellschaft erlebt werden kann. Räume, die den Menschen gerecht werden. Der erste Teil der Publikation fokussiert zentrale Inhalte und verdichtet sie zu Grundsätzen. Im zweiten Teil werden acht Gestaltungsprinzipien beschrieben und Interpretationsspielräume aufgezeigt. Um Denkräume zu öffnen, werden im dritten Teil weitere Blickwinkel aufgenommen. Der Autor Andreas Wörndl definiert den Wert der Privatheit, des Wohnens und den Maßstab häuslicher Proportionen, skizziert soziales Distanzverhalten, beschreibt soziale Distanzzonen und beschreitet einen Weg zwischen theoriegeleiteten Ansätzen und praxisnahen Beispielen.
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