Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich habe ein narratives Interview mit Leila durchgeführt. Wir kennen uns aus dem entfernten Bekanntenkreis. Leila ist heute 20 Jahre alt. Ich habe sie gebeten sich in die Zeit von damals zurück zu versetzen und mir möglichst viel darüber zu erzählen. Der Anfang der Magersucht liegt schon sechs Jahre zurück und daher ist die Geschichte mit einige Lücken behaftet. „Da kann ich mich wirklich nicht mehr dran erinnern...!“ Außerdem konnte bzw. wollte ich an einigen Stellen nicht weiter nachhaken. „Das geht mir jetzt zu tief in die Geschichte rein. (...) Daran will ich mich auch gar nicht mehr erinnern.“ Ich habe an diesen Stellen aus emotionalen Gründen auch nicht weiter gefragt. Man kann keine genaue Grenze zwischen gesundem und gestörtem Essverhalten ziehen. „Zwischen dem, was wir als normal akzeptieren, dem gestörtem und dem süchtigen Essverhalten sind die Grenzen fießend.“ In der heutigen Gesellschaft wird das Kalorienzählen, eine Diät oder die ausgiebige Mahlzeit akzeptiert und niemand würde denken, dass eine Essstörung die Ursache sei. Menschen mit einer Essstörung erleben ihr Essverhalten als eine Art Zwang, sei es das zwanghafte Abnehmen, ohne damit aufhören zu können (Magersucht) oder sei es das zwanghafte ‚Hineinstopfen’ von Nahrung, mit (Bulimie) oder ohne (Over-Eating- Störung) anschließendem Erbrechen. Die Verbindung dieser Zwänge besteht darin, dass die Kontrolle des Gewichts das Leben der betroffenen Personen bestimmt. Außerdem wird das Körperbild verzerrt wahr genommen und Gefühle ,z.B. satt oder hungrig, werden unterdrückt. Bei allen Formen ist ein „Drang nach Perfektion (...verbunden mit dem...) Gefühl, ihren eigenen und den Ansprüchen anderer nicht gerecht zu werden.“