Für einen gesunden Umgang mit dem Körper & der Ernährung
Die Behauptung, dass schlank gleich gesund ist und dass man mit weniger Gewicht automatisch glücklich ist, hält sich leider in vielen Köpfen und der öffentlichen Meinung noch immer.
Dabei sollten wir es eigentlich längst besser wissen: Ein
paar (oder auch viele) Kilos mehr oder weniger machen keinen anderen Menschen aus einem. Das…mehrFür einen gesunden Umgang mit dem Körper & der Ernährung
Die Behauptung, dass schlank gleich gesund ist und dass man mit weniger Gewicht automatisch glücklich ist, hält sich leider in vielen Köpfen und der öffentlichen Meinung noch immer.
Dabei sollten wir es eigentlich längst besser wissen: Ein paar (oder auch viele) Kilos mehr oder weniger machen keinen anderen Menschen aus einem. Das kapitalistische Versprechen, nach einer „erfolgreichen“ Diät würde sich das Leben komplett verändern, sollte inzwischen eigentlich jeder als Lüge enttarnt haben. An Diäten und (konstruierten!) Schönheitsidealen verdient nur die Industrie und der Kapitalismus. Dennoch landen viele von uns immer wieder in der Diätspirale, wollen den Körper „optimieren“, um glücklicher und angeblich auch gesünder zu werden.
Warum immer wieder dieser Irrglaube?
Dr Antonie Post und Petra Schleifer zeigen in „Gesundheit kennt kein Gewicht“ hierfür die vielfältigen Gründe auf, bieten Lösungsansätze, Übungen zur Selbstreflexion und auch Meditationsübungen. Dabei orientieren sie sich an den Prinzipien von Health at Every Size®, beziehen aber auch eigene Erfahrungen ein.
Zusätzlich liefert das Buch mittels QR-Codes sehr viel Zusatzmaterial, zum Beispiel Meditationen und Journale/Tabellen.
Der Schwerpunkt des Ratgebers ist es, weg von sinnlosen und sogar krankmachenden Diäten zu kommen hin zu einem Leben, das auf Körperakzeptanz, intuitiver Ernährung und Spaß an Bewegung basiert. Hierbei geht es ausdrücklich darum, dass Sport nicht Abnehmen zum Ziel hat, sondern rein die Freude an der Bewegung, für mehr Wohlbefinden im eigenen Körper. Das Gewicht ist dabei völlig unerheblich. Wenn man sich wohl in seinem Körper fühlt und auch seelisch im Lot ist, gelingt es fast automatisch, dass man besser auf seinen Körper hört, was er gerade braucht (an Nahrung und Bewegung) und was einem persönlich guttut.
Auf „allgemeine“ strikte Essensregeln, Verbote und Zwänge sollte man verzichten – was aber nicht heißt, dass man sich nicht dennoch gesund ernähren kann.
Das Buch ist sehr gut strukturiert und verständlich aufgebaut.
Ich empfand den Schreibstil der beiden Autorinnen als sehr angenehm und authentisch, sie begegnen ihren Leser:innen auf Augenhöhe.
Das Buch kann helfen, (nochmal) besser zu verstehen, warum Diäten langfristig nichts bringen, sondern schaden. Es ist ein Aufruf für mehr gesundes Körperbewusstsein, Körpervielfalt und Wohlbefinden im eigenen Körper, und für eine gesunde und intuitive Ernährung.
Ich kann das Buch bedingungslos empfehlen!
"Eine andere Befürchtung, die unsere Klient:innen und Patient:innen so gut wie immer mit in die Beratung bringen, ist, dass es ungesund sein könnte, keine Kalorien mehr zu zählen und nicht mehr zum Bodyforming ins Fitnessstudio zu gehen. Da können wir dich beruhigen. Wenn du Diäten aufgibst, heißt das nicht, dass dir deine Gesundheit egal ist, ganz im Gegenteil! Diäten hinter dir zu lassen, bedeutet, dass du dein mentales Wohlbefinden und deine körperliche Gesundheit über deine Sehnsucht nach einem schlankeren Körper stellst. Du entscheidest dich für dich selbst und stellst deine Bedürfnisse über dein gesellschaftlich konstruiertes "Ideal" von Schönheit.
Wenn uns die letzten beiden Pandemie-Jahre eins gelehrt haben, dann, dass es Zeit ist, einmal innezuhalten und uns zu fragen: Was ist wirklich wichtig? Was macht mich glücklich? Worauf kann ich verzichten? Und die wichtigste Frage: Sollte mein Gewicht mich weiter davon abhalten, das beste Leben zu leben, dass ich verdient habe?"
"Vielleicht kennst du das auch: du hast schon mal "erfolgreich" Gewicht verloren oder dein gesetztes Körperziel erreicht und warst trotzdem nicht oder nur ganz kurzfristig glücklich mit deinem Körper. Du konntest so viel abnehmen, wie du wolltest, und trotzdem war es nie genug. umUnd wenn du dir heute Fotos von früher ansiehst, fragst du dich, was du damals eigentlich an deinem Körper auszusetzen hattest.
Der Grund dafür ist folgender: das Problem war nie dein Körper, sondern bestand immer nur in deinem Kopf. Es lag daran, wie du ihn bewertet hast (und möglicherweise immer noch bewertest). Meistens steckt ein ganz anderes Bedürfnis hinter dem Wunsch abzunehmen."