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Es ist ein seit langem und weltweit bekanntes Phanomen, dass selbst in den reichsten Landern sozial bessergestellte Personen Ianger leben und seltener von Krankheiten und Behinderungen betroffen sind als schlechtergestellte Personen. In einer kaum mehr uberschaubaren Anzahl von Untersuchungen ist wiederholt gezeigt worden, dass der soziookonornische Status einer Person eng mit ihrem Gesundheitszustand zusammenhangt. Dabei zeigt sich in der Regel ein linearer Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit: Je niedriger der soziookonornische Status, desto hoher ist die…mehr

Produktbeschreibung
Es ist ein seit langem und weltweit bekanntes Phanomen, dass selbst in den reichsten Landern sozial bessergestellte Personen Ianger leben und seltener von Krankheiten und Behinderungen betroffen sind als schlechtergestellte Personen. In einer kaum mehr uberschaubaren Anzahl von Untersuchungen ist wiederholt gezeigt worden, dass der soziookonornische Status einer Person eng mit ihrem Gesundheitszustand zusammenhangt. Dabei zeigt sich in der Regel ein linearer Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit: Je niedriger der soziookonornische Status, desto hoher ist die Wahrscheinlichkeit von fruh zeitiger Sterblichkeit und Erkrankungen. Mittlerweile liegen hierzu auch viele Ergebnisse aus Deutschland VOL Es besteht allgemein kein Zweifel mehr, dass auch in Deutschland ausgepragte soziookonomische Unterschiede in der fruh zeitigen Mortalitat und der Morbiditat existieren. In den letzten Jahren hat das Interesse am Thema "soziale Ungleichheit und Gesundheit" sogar soweit zuge nommen, dass man behaupten kann, das Thema hat Konjunktur (Mielck 2001a: 806). Die Aussage "Wer arm ist, muss fruher sterben" lost besondere Betroffen heit aus, wenn sie auf Kinder und Jugendliche bezogen wird, denn diese sind den sozialen Verhaltnissen, d. h. den Lebensbedingungen und Lebensumwelten, in denen sie aufwachsen, mehr oder weniger ausgeliefert. Doch gerade diese Faktoren bestimmen weitestgehend tiber die korperliche, seelisch-geistige und soziale Entwicklung sowie das subjektive Wohlbefinden. Kinder und Jugendli che konnen ihren sozialen Status nicht selbst beeinflussen.
Autorenporträt
Dr. Matthias Richter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.