Menschen achten oftmals nicht nachhaltig und behutsam auf ihre Gesundheit, da neben Fehlernährung, Bewegungsmangel bzw. einseitiger Belastung des Bewegungsapparates auch eine bewusste Schädigung der Gesundheit durch den Konsum von legalen bzw. illegalen Substanzen in Kauf genommen wird. Jedoch wird von jedem Individuum erwartet, dass im Anlassfall alle erdenklichen Maßnahmen für die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der eigenen Gesundheit unternommen werden - ganz gleich, wie viele Kosten dadurch entstehen. Auf der einen Seite sind die Menschen in Österreich in der glücklichen Lage, unabhängig von Geschlecht, Religion, sozialem Status usw. im Akutfall die gleichen medizinischen Leistungen in Anspruch zu nehmen. Auf der anderen Seite wird von den PatientInnen in Österreich das Gesundheitssystem, glaubt man den Zahlen der OECD, übermäßig viel in Anspruch genommen. Hier ist vor allem auf die überproportional hohe Anzahl an diagnostischen Untersuchungen zu verweisen, welche, speziell in Oberösterreich, verglichen mit internationalen Daten, an der Spitze liegen. Genau hier beginnen die Kosten multiplikativ zu steigen, da der "Moral Hazard" durch die PatientInnen, aber auch durch die Ärztinnen und Ärzte bzw. Krankenhausträger zu tragen kommt. Die PatientInnen denken im Ernstfall nämlich zumeist nicht an die verursachten Kosten und die Träger haben großes Interesse daran, dass die für die Diagnostik zur Verfügung gestellten Geräte und Instrumentarien eingesetzt werden. Mit einer höheren Anzahl an Untersuchungen steigen die Skalenerträge des jeweiligen medizinischen Gerätes, weil die durchschnittlichen Kosten pro Untersuchung sinken, die Vergütung pro Untersuchung jedoch gleichbleibt. In diesem Buch wird eine der größten Studien weltweit vorgestellt, welche die PatientInnen im Anlassfall befragt. Hiermit wird versucht, einen etwaigen Zusammenhang von sozialer Herkunft mit der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und der Notwendigkeit des Aufsuchens einer Akutambulanz in einem Krankenhaus aufzeigt und in Verbindung zu setzen. Schlussendlich sollen zwei Möglichkeiten aufgezeigt werden, die zu einer etwaigen Kostendämpfung bei gleichbleibend guter Gesundheitsversorgung beitragen könnten. Dabei vertritt der Autor die Meinung, dass Selbstverantwortung das "Zauberwort" ist, welches im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren Einzug halten muss.
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