Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Hochschule Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon Oscar Wilde vertrat die Meinung: „Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben.“ Gesundheit kann in der Tat als das wichtigste Gut im Leben eines Menschen betrachtet werden. Nur so lange sie gesichert ist, können wir unbeschwert am sozialen Leben teilhaben. Im internationalen Vergleich können die Rahmenbedingungen der Gesundheitsvorsorge und Krankenbehandlung in Deutschland als besonders hoch eingeschätzt werden. Doch aktuell läuft das stabile System Gefahr zu kippen. Stark ansteigende Beiträge und Kosten haben die Gesundheitspolitik in den letzten Jahren zum Mittelpunkt wichtiger politischer Debatten gemacht. Sogar von „Kostenexplosionen“ berichtet die Presse. Die Kostensteigerungen könnten nur durch steigende Beitragssätze abgefangen werden, doch dies hätte möglicherweise fatale Folgen für den Arbeitsmarkt. Auch wenn Gesundheit das wichtigste Gut im Leben des Menschen ist, so muss das Gesundheitssystem innerhalb eines Sozialstaates gleichzeitig finanzierbar und wettbewerbsfähig bleiben. Im ersten Teil dieser Arbeit wird die anhaltende Notwendigkeit einer Gesundheitsreform erläutert. Dazu werden aktuelle gesundheitspolitische Probleme und Herausforderungen betrachtet. Im Hauptteil wird der Fokus auf den Reformvorschlag der Bürgerversicherung gelegt. Ziel soll es sein, ein Grundverständnis über den einnahmeseitigen Stellhebel der Politik zu geben, nicht einzelne politische Ausgestaltungsmöglichkeiten detailliert zu erörtern. Da der Reformvorschlag zur Bürgerversicherung von der Rürup-Kommission 2003 erfolgte, bildet das Jahr 2003 Basis für nachfolgende Betrachtungen. Ist die Bürgerversicherung ein geeignetes Konzept, um Krankenversicherungsbeiträge nachhaltig zu senken und welche Auswirkungen hätte sie für die deutschen Bürger? Um die Forschungsfrage umfassend beantworten zu können, soll abschließend eine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Bürgerversicherung erfolgen.