Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich, in einer Gegenüberstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen und den Praxisbedingungen, mit der Gesundheitsversorgung von Menschen in aufenthaltsrechtlicher Illegalität. Denn, wenngleich begrifflich illegalisiert, besitzen die schätzungsweise 100000 bis 400000 Menschen ohne rechtlichen Aufenthaltsstatus in Deutschland doch einen Anspruch auf eine adäquate Gesundheitsversorgung. Zielsetzung dieser Arbeit ist besonders relevante Problembereiche in der Versorgung zu identifizieren, die Komplexität des Versorgungssystems zu beleuchten und etwaige Informationsdefizite der unterschiedlichen Akteure auszumachen. Bedingt durch den illegalen Aufenthaltsstatus der thematisierten Bevölkerungsgruppe und der Tatsache, dass es sich sozialempirisch betrachtet um ein junges Forschungsfeld handelt, wurden neben einer grundlegenden Literaturrecherche qualitative Experten-Interviews durchgeführt. Hierfür konnten Experten aus unterschiedlichen Versorgungsbereichen gewonnen werden. Auf rechtlicher Ebene konnte herausgestellt werden, dass die Lebenswirklichkeiten der Betroffenen in wesentlichen Punkten nicht mit den Inhalten des Asylbewerberleistungs- beziehungsweise Aufenthaltsgesetzes vereinbar sind. Dies äußert sich insbesondere dadurch, dass die Leistungsinanspruchname häufig durch bürokratische Hürden behindert wird. Als besonders problematisch erwies sich diesbezüglich die medizinische Versorgung chronischer Patienten, Schwangerer und Kinder. Abschließend kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass Menschen ohne rechtlichen Aufenthaltsstatus ihr individuelles Recht auf Gesundheit, in vielen Fällen nur unter Inkaufnahme von ausländerrechtlichen Konsequenzen geltend machen können.
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