Armin Wühle beschreibt mit seinem Debütroman ein schrecklich reales und leider ewig aktuelles Szenario. Sein Buch erzählt die Geschichte von drei jungen Menschen. Cora, einer Menschenrechtsaktivistin, Vincent, einem Journalisten der auf der Suche nach Stoff für eine neue Reportage ist und Milo,
Vincents Dolmetscher und Einheimischer, der die lange Belagerung seiner Heimatstadt miterlebt hat. Alle…mehrArmin Wühle beschreibt mit seinem Debütroman ein schrecklich reales und leider ewig aktuelles Szenario. Sein Buch erzählt die Geschichte von drei jungen Menschen. Cora, einer Menschenrechtsaktivistin, Vincent, einem Journalisten der auf der Suche nach Stoff für eine neue Reportage ist und Milo, Vincents Dolmetscher und Einheimischer, der die lange Belagerung seiner Heimatstadt miterlebt hat. Alle begegnen sich in der fiktiven Stadt Thikro, die irgendwo in der islamischen Welt angesiedelt und Schauplatz eines erschreckenden neuen Trends, des Kriegstourismus ist. Menschen aus aller Welt reisen in diese Stadt, um über die Mauer ins Kriegsgebiet blicken zu können, Kriegsspiele bei ehemaligen Soldaten als Freizeitvergnügen zu buchen und abends dann in den neuen Clubs feiern zu gehen.
Durch die Augen der verschiedenen Protagonisten schafft Wühle einen vielschichtigen Blick auf die Menschen, die in verschiedener Form mit Krieg und seien Folgen zu tun haben. Er zeigt die Widersprüche unserer Gesellschaft auf, in der Menschen aus dem Wohlstand für kurze Zeit ins Elend eintauchen wollen. Der Schreibstil ist klar, direkt, eindrücklich und intensiv. Gleichzeitig schreibt der Autor mit viel Feingefühl über dieses Thema und man merkt durchaus seine persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik und den Menschen.
Das Buch ist keine einfache Kost und hat mich und meine Emotionen teilweise stark gefordert und strapaziert und doch ist es meiner Meinung nach ein unglaublich wichtiges Buch, was ich gerade im Moment wirklich jedem nur empfehlen kann.