Man spaziert durch diesen Roman wie durch das Gewimmel einer Fußgängerzone. Manche Menschen sieht man öfter, an manche wird man sich kaum erinnern. So auch Elsas Lieblingspatientin Luise Wäns, die verliebt ist in Hans Scheffer, den Leiter eines Renaturierungsprojekts. Sie wünscht sich sehnlichst, mit ihm noch einmal in die Kindheit abzutauchen, ein kleines Arkadien zu schaffen gegen eine angeblich erwachsene Welt. Eine Welt, die großartig oder furchtbar ist wie die täglichen Nachrichten, die einen aber ständig überfordert. Und dennoch trotzen die Figuren dem Alltag stets aufs neue Bedeutung und Sinn ab. Auch in ihrem neuen Roman erfüllt die große Erzählerin Brigitte Kronauer unser unsterbliches Bedürfnis nach Geschichten und Anekdoten, nach Ernst und Komik.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Mit viel Lob bespricht Rezensent Ulrich Rüdenauer Brigitte Kronauers neuen Roman "Gewäsch und Gewimmel". Begeistert stürzt sich der Kritiker in das Durcheinander dieses Buches, in dem sich zahlreiche Episoden, Erzählfragmente und Gefühle zu einer kunstfertigen Totalität zusammensetzen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Physiotherapeutin Elsa Gundlach, die von ihren Patienten allerlei Banalitäten, Intimitäten, aber auch Kuriositäten und Schauderhaftes zu hören bekommt. Dabei wird der Rezensent besonders von der Geschichte der älteren Patientin Luise Wäns in den Bann gezogen, die sich in den Mann ihrer Tochter verliebt - der wiederum das junge - äh - "Indianermädchen" Anada begehrt. Dieser wunderbare Roman, der von Liebe, Verlangen, Resignation und Tod berichtet und dabei die "Nervosität zwischen den Menschen" spürbar macht, wird die Fantasie und Empathie des Lesers anregen, versichert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.11.2013Sprechstunde für die ganze Welt
Brigitte Kronauers ausufernder neuer Roman „Gewäsch und Gewimmel“ ist ein groß angelegtes Figurenpanorama.
Jedoch zerfließt ihr das literarische Suchbild so in die Breite, dass die funkelnden Kronauer-Juwelen nicht leicht zu finden sind
VON KRISTINA MAIDT-ZINKE
Das Wimmelbild, auch als Puzzle beliebt, hat so illustre Väter wie Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegel den Älteren und so geniale Adoptivväter wie den französischen Zeichner Jean-Jacques Sempé. Wendet man das Prinzip der exzessiven Vielfalt von Figuren und kleinen, sich parallel ereignenden Szenen ins Literarische, kann so etwas dabei herauskommen wie Brigitte Kronauers neuer, nunmehr zehnter Roman „Gewäsch und Gewimmel“.
Die große Erzählerin und Essayistin Kronauer, die einmal bekannte, sie habe mehr von Malern gelernt als von lebenden Schriftstellern, hat dem gut 600 Seiten starken Epos darüber hinaus die Form eines Triptychons gegeben: Im Zentrum steht eine längere Erzählung, die Seitenflügel bildet eine Unzahl von Prosafragmenten unterschiedlicher Länge, im Genre wechselnd und flimmernd zwischen Andekdoten, Episoden, Porträts, Zeitungsmeldungen, Aphorismen, Rätseln, Quizfragen und Kalendergeschichten, deren Zusammenhang auf den ersten Blick nur dadurch konstituiert wird, dass etwa zwei Dutzend Figuren, eine Art Querschnitt durch die deutsche Fußgängerzone der Gegenwart, immer wieder auftreten. Und dass sie alle, so suggeriert es die Überschrift des ersten Teils, zu „Elsas Klientel“ gehören.
Elsa Gundlach, rothaarig, patent und stets weiß gekleidet, arbeitet als Physiotherapeutin – oder, wie es im Buch heißt, „Krankentherapeutin“ – in Hamburg. Die Patienten, von denen manche frisch geduscht, manche schmuddelig bei ihr auftauchen und einige „nicht einmal über einen eigenen Körpergeruch“ verfügen, geben unter Elsas fachkundigen Händen, „laut oder stumm“, mehr von sich preis, als sie merken und als die Mitfühlende eigentlich verkraften kann. In den Nächten liegt sie wach, lässt die Lebens- und Krankengeschichten, die Sehnsüchte und Marotten ihrer Kundschaft in ihrem Kopf zirkulieren und rüttelt zuweilen unbarmherzig ihren Freund aus dem Schlaf, um auch ihn der andrängenden Flut von Schicksalen und Kuriositäten auszusetzen. Sie nennt diese Angewohnheit „unzivilisierte Empathie“.
So etwa, als „Sprechstunde für die ganze Welt“, soll man sich den Konstruktionsrahmen des Werks vorstellen, obwohl er nicht wirklich funktioniert und im Grunde überflüssig ist: Der Kronauer-Leser wäre auch mit der Prämisse zufrieden, dass die Autorin einfach ein Füllhorn von Gesehenem, Gehörtem und Gelesenem vor ihm ausschüttet, von Einfällen, Gedankengängen, Phantasien und epischen Bruchstücken, die sie, ganz wie man es von ihr erwartet, so kunstvoll wie sinnreich arrangiert und mit unterschwelligen Querverbindungen, Echos und Spiegelungen versehen hat.
Der Antrieb, nach solchen Korrespondenzen zu fahnden, wird allerdings gedämpft durch eine gewisse Reiz- und Gesichtslosigkeit des Personals, das zwar reichlich mit Attributen ausgestattet ist, aber weder Kontur noch Tiefe gewinnt. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Wimmelbild und Wimmelprosa: Kann die Masse und Simultaneität an und für sich marginaler Szenen dem Gemälde eine wirkungsmächtige Struktur verleihen, so braucht der lineare Erzählfluss fesselnde Details und eine mitreißende Bewegung, um den Betrachter bei der Stange zu halten.
Natürlich stecken Wesenszüge der Autorin in der schönen, schlaflosen Elsa und in einigen ihrer Klienten – etwa in dem erfolgsverwöhnten, mit Preisen überhäuften Schriftsteller Egon Pratz, in Herbert Wind, der auf dem Umweg über ein antiquarisch erstandenes Alpenblumenbuch seine zweite Heimat in Graubünden gefunden hat, in der gewitzten und wanderlustigen alten Dame Luise Wäns, in dem dünnen, nervösen Kind Ilse, das irgendwann die erleichternde Kraft des Schreibens entdeckt, oder in dem Komponisten Hannes Keller, der so vor sich hin denkt: „Hätte ich nicht die Musik, würde es mir wohl nicht gefallen auf der Welt.“ Doch keine der Gestalten entwickelt ein Eigenleben, das über die Funktion eines Sprachrohrs oder Stellvertreters hinausginge.
Und selbst die Zentralfigur des narrativen Herzstücks, der von einer Clique älterer Vorortbewohner eifersüchtig umschwärmte Naturschützer Hans Scheffer, bleibt eine Art Leerstelle: Die Erzählung, die den Mittelteil des Romans ausmacht, aus der Ich-Perspektive der Frau Wäns notiert und in zwölf Wanderungen aufgeteilt (die dreizehnte folgt im rechten Seitenflügel), führt das amüsant neurotische Beziehungsnetz rund um jenen „Hans vom Hochmoor“ vor, lässt jedoch offen, warum ein solcher Mann ohne Eigenschaften wie ein Guru verehrt wird.
Vermutlich ist dies der sozusagen negative Kunstgriff, auf den es Brigitte Kronauer ankam, und er wird sogar noch überhöht durch biblische Anspielungen (zwölf Anhänger scharen sich um den Renaturierungs-Apostel, und die jüngste Jüngerin, ein Mädchen aus Alaska, verschuldet schließlich den Zerfall der Gruppe). Dennoch ertappt man sich dabei, während der Lektüre des 200-Seiten-Textes ein wenig Straffung und Raffung herbeizusehnen und bei den kürzeren Stücken davor und danach die unbekümmert eingebauten Redundanzen zu überfliegen, das Gewäsch also, um die leuchtende Substanz herauszufiltern.
Was bleibt, sind lauter verstreute Kronauer-Juwelen: berückende Naturschilderungen, glanzvolle essayistische Passagen, Aperçus von funkelnder Komik, intellektuell Erlesenes und mutwillig Aufgelesenes, wundersam schräge Wendungen und Windungen. Es bleiben kleine Epiphanien, wie die des Herrn Schwarz, der am frischen Grab seiner Ehefrau plötzlich „das Gewebe zwischen Lebenden und Toten“ durchschaut, „das Wirken und Vibrieren der Gestorbenen, die als feinste Partikel alles durchdrangen in verwandelter, unleugbarer Anwesenheit“, und der diese Offenbarung als „Blitz, Dolch, Pistolenschuß“, als „rasendes Glück“ erlebt. Und es bleibt, dies vor allem, die grandiose Beschreibung eines alten, weihnachtlichen Wimmel-Gemäldes, die als „still raunende Post über mehrere Stationen“ weitergegeben wird, ihren Ursprung jedoch in einer Predigt des Pfarrers und Elsa-Patienten Clemens Dillburg hat: Hier schießen sämtliche Motive des Romans so strahlend zusammen, dass das ganze Drumherum, mit Verlaub, beinahe überflüssig erscheint.
Derselbe Dillburg aber, „der sehr gute Mann“, auch er ein Wesensverwandter der Autorin, formuliert an anderer Stelle, was der Sinn und Zweck des ausufernden Erzählgewimmels zwischen den Gedankenblitzen sein könnte, und besänftigt dadurch jeden Anflug von Befremden oder Ungeduld. Manchmal glaube er, heißt es, „daß wir selbst und mit uns alles, was sich unterhalb der Unendlichkeit befindet, Anekdoten sind, Anekdoten um einen göttlichen Funken herum. Wir kristallisieren uns um ihn herum in Geschichten und Episoden. . . , auch wenn das Episodische oft diesen Splitter des Ewigen völlig zuwuchert. Ganz zerstören lässt er sich nicht. Er ist es, der die Lebensszenen letzten Endes bemerkenswert macht, und wir, wir müssen entdecken, dass sie von ihm zeugen.“
Jeder Figur dient nur als
Sprachrohr und Stellvertreter,
ohne ein entwickeltes Eigenleben
Erlesenes und Aufgelesenes
schießt zusammen in dem Blitz
einer glückhaften Offenbarung
Im Bild kann das Ornament der Masse äußerst wirkungsvoll sein, der lineare Erzähfluss aber braucht Detail und Bewegung.
FOTO: RUDI SEBASTIAN /PLAINPICTURE
Brigitte Kronauer: Gewäsch und Gewimmel. Roman. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2013. 615 Seiten, 26,95 Euro, E-Book 21,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Brigitte Kronauers ausufernder neuer Roman „Gewäsch und Gewimmel“ ist ein groß angelegtes Figurenpanorama.
Jedoch zerfließt ihr das literarische Suchbild so in die Breite, dass die funkelnden Kronauer-Juwelen nicht leicht zu finden sind
VON KRISTINA MAIDT-ZINKE
Das Wimmelbild, auch als Puzzle beliebt, hat so illustre Väter wie Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegel den Älteren und so geniale Adoptivväter wie den französischen Zeichner Jean-Jacques Sempé. Wendet man das Prinzip der exzessiven Vielfalt von Figuren und kleinen, sich parallel ereignenden Szenen ins Literarische, kann so etwas dabei herauskommen wie Brigitte Kronauers neuer, nunmehr zehnter Roman „Gewäsch und Gewimmel“.
Die große Erzählerin und Essayistin Kronauer, die einmal bekannte, sie habe mehr von Malern gelernt als von lebenden Schriftstellern, hat dem gut 600 Seiten starken Epos darüber hinaus die Form eines Triptychons gegeben: Im Zentrum steht eine längere Erzählung, die Seitenflügel bildet eine Unzahl von Prosafragmenten unterschiedlicher Länge, im Genre wechselnd und flimmernd zwischen Andekdoten, Episoden, Porträts, Zeitungsmeldungen, Aphorismen, Rätseln, Quizfragen und Kalendergeschichten, deren Zusammenhang auf den ersten Blick nur dadurch konstituiert wird, dass etwa zwei Dutzend Figuren, eine Art Querschnitt durch die deutsche Fußgängerzone der Gegenwart, immer wieder auftreten. Und dass sie alle, so suggeriert es die Überschrift des ersten Teils, zu „Elsas Klientel“ gehören.
Elsa Gundlach, rothaarig, patent und stets weiß gekleidet, arbeitet als Physiotherapeutin – oder, wie es im Buch heißt, „Krankentherapeutin“ – in Hamburg. Die Patienten, von denen manche frisch geduscht, manche schmuddelig bei ihr auftauchen und einige „nicht einmal über einen eigenen Körpergeruch“ verfügen, geben unter Elsas fachkundigen Händen, „laut oder stumm“, mehr von sich preis, als sie merken und als die Mitfühlende eigentlich verkraften kann. In den Nächten liegt sie wach, lässt die Lebens- und Krankengeschichten, die Sehnsüchte und Marotten ihrer Kundschaft in ihrem Kopf zirkulieren und rüttelt zuweilen unbarmherzig ihren Freund aus dem Schlaf, um auch ihn der andrängenden Flut von Schicksalen und Kuriositäten auszusetzen. Sie nennt diese Angewohnheit „unzivilisierte Empathie“.
So etwa, als „Sprechstunde für die ganze Welt“, soll man sich den Konstruktionsrahmen des Werks vorstellen, obwohl er nicht wirklich funktioniert und im Grunde überflüssig ist: Der Kronauer-Leser wäre auch mit der Prämisse zufrieden, dass die Autorin einfach ein Füllhorn von Gesehenem, Gehörtem und Gelesenem vor ihm ausschüttet, von Einfällen, Gedankengängen, Phantasien und epischen Bruchstücken, die sie, ganz wie man es von ihr erwartet, so kunstvoll wie sinnreich arrangiert und mit unterschwelligen Querverbindungen, Echos und Spiegelungen versehen hat.
Der Antrieb, nach solchen Korrespondenzen zu fahnden, wird allerdings gedämpft durch eine gewisse Reiz- und Gesichtslosigkeit des Personals, das zwar reichlich mit Attributen ausgestattet ist, aber weder Kontur noch Tiefe gewinnt. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Wimmelbild und Wimmelprosa: Kann die Masse und Simultaneität an und für sich marginaler Szenen dem Gemälde eine wirkungsmächtige Struktur verleihen, so braucht der lineare Erzählfluss fesselnde Details und eine mitreißende Bewegung, um den Betrachter bei der Stange zu halten.
Natürlich stecken Wesenszüge der Autorin in der schönen, schlaflosen Elsa und in einigen ihrer Klienten – etwa in dem erfolgsverwöhnten, mit Preisen überhäuften Schriftsteller Egon Pratz, in Herbert Wind, der auf dem Umweg über ein antiquarisch erstandenes Alpenblumenbuch seine zweite Heimat in Graubünden gefunden hat, in der gewitzten und wanderlustigen alten Dame Luise Wäns, in dem dünnen, nervösen Kind Ilse, das irgendwann die erleichternde Kraft des Schreibens entdeckt, oder in dem Komponisten Hannes Keller, der so vor sich hin denkt: „Hätte ich nicht die Musik, würde es mir wohl nicht gefallen auf der Welt.“ Doch keine der Gestalten entwickelt ein Eigenleben, das über die Funktion eines Sprachrohrs oder Stellvertreters hinausginge.
Und selbst die Zentralfigur des narrativen Herzstücks, der von einer Clique älterer Vorortbewohner eifersüchtig umschwärmte Naturschützer Hans Scheffer, bleibt eine Art Leerstelle: Die Erzählung, die den Mittelteil des Romans ausmacht, aus der Ich-Perspektive der Frau Wäns notiert und in zwölf Wanderungen aufgeteilt (die dreizehnte folgt im rechten Seitenflügel), führt das amüsant neurotische Beziehungsnetz rund um jenen „Hans vom Hochmoor“ vor, lässt jedoch offen, warum ein solcher Mann ohne Eigenschaften wie ein Guru verehrt wird.
Vermutlich ist dies der sozusagen negative Kunstgriff, auf den es Brigitte Kronauer ankam, und er wird sogar noch überhöht durch biblische Anspielungen (zwölf Anhänger scharen sich um den Renaturierungs-Apostel, und die jüngste Jüngerin, ein Mädchen aus Alaska, verschuldet schließlich den Zerfall der Gruppe). Dennoch ertappt man sich dabei, während der Lektüre des 200-Seiten-Textes ein wenig Straffung und Raffung herbeizusehnen und bei den kürzeren Stücken davor und danach die unbekümmert eingebauten Redundanzen zu überfliegen, das Gewäsch also, um die leuchtende Substanz herauszufiltern.
Was bleibt, sind lauter verstreute Kronauer-Juwelen: berückende Naturschilderungen, glanzvolle essayistische Passagen, Aperçus von funkelnder Komik, intellektuell Erlesenes und mutwillig Aufgelesenes, wundersam schräge Wendungen und Windungen. Es bleiben kleine Epiphanien, wie die des Herrn Schwarz, der am frischen Grab seiner Ehefrau plötzlich „das Gewebe zwischen Lebenden und Toten“ durchschaut, „das Wirken und Vibrieren der Gestorbenen, die als feinste Partikel alles durchdrangen in verwandelter, unleugbarer Anwesenheit“, und der diese Offenbarung als „Blitz, Dolch, Pistolenschuß“, als „rasendes Glück“ erlebt. Und es bleibt, dies vor allem, die grandiose Beschreibung eines alten, weihnachtlichen Wimmel-Gemäldes, die als „still raunende Post über mehrere Stationen“ weitergegeben wird, ihren Ursprung jedoch in einer Predigt des Pfarrers und Elsa-Patienten Clemens Dillburg hat: Hier schießen sämtliche Motive des Romans so strahlend zusammen, dass das ganze Drumherum, mit Verlaub, beinahe überflüssig erscheint.
Derselbe Dillburg aber, „der sehr gute Mann“, auch er ein Wesensverwandter der Autorin, formuliert an anderer Stelle, was der Sinn und Zweck des ausufernden Erzählgewimmels zwischen den Gedankenblitzen sein könnte, und besänftigt dadurch jeden Anflug von Befremden oder Ungeduld. Manchmal glaube er, heißt es, „daß wir selbst und mit uns alles, was sich unterhalb der Unendlichkeit befindet, Anekdoten sind, Anekdoten um einen göttlichen Funken herum. Wir kristallisieren uns um ihn herum in Geschichten und Episoden. . . , auch wenn das Episodische oft diesen Splitter des Ewigen völlig zuwuchert. Ganz zerstören lässt er sich nicht. Er ist es, der die Lebensszenen letzten Endes bemerkenswert macht, und wir, wir müssen entdecken, dass sie von ihm zeugen.“
Jeder Figur dient nur als
Sprachrohr und Stellvertreter,
ohne ein entwickeltes Eigenleben
Erlesenes und Aufgelesenes
schießt zusammen in dem Blitz
einer glückhaften Offenbarung
Im Bild kann das Ornament der Masse äußerst wirkungsvoll sein, der lineare Erzähfluss aber braucht Detail und Bewegung.
FOTO: RUDI SEBASTIAN /PLAINPICTURE
Brigitte Kronauer: Gewäsch und Gewimmel. Roman. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2013. 615 Seiten, 26,95 Euro, E-Book 21,99 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2013Der Tanz um König Hans
Brigitte Kronauer taucht ins "Gewäsch und Gewimmel"
In diesem Roman aus drei gleichlangen Teilen steht im Zentrum des "Zweiten Teils", der das genaue Mittelstück des Buchs einnimmt, ein eher mittelmäßiger, mittelgut aussehender Mann mit dem recht unauffälligen Namen Hans Scheffer. Insgesamt treten außerdem, einmal geschätzt, mindestens zwei Dutzend weitere Personen auf, die in einem irgendwie gearteten engeren oder weiteren Zusammenhang mit der Praxis der Physiotherapeutin Elsa Gerlach stehen, die im Buch gern als "Krankentherapeutin" bezeichnet wird - irgendwie doppelt gemoppelt, tautologisch oder pleonastisch jedenfalls: "Jeden Morgen, sagt sich die Krankentherapeutin Elsa, masert, mustert, zerstückelt mich die verfluchte Zeitung und will für den Resttag mich und meine Patienten erledigen." Doch: "Bin auf der Hut und fasse Mut, fasse Courage für die Massage." Dabei darf "Zeitung" als pars pro toto verstanden werden für die Kontingenz von Wahrnehmungen, Reden, Informationen und Reizen, die in Elsas Praxis geschwemmt werden. Überhaupt ist das Buch (strikt in der alten Rechtschreibung) ein Klassentreffen der Stilfiguren in Worten und Sätzen, dass die Stilblüten nicht ausbleiben, ist als Absicht zu verzeichnen, als Tribut an die Ironie. Dafür lässt sich ein Feinsinn entwickeln, und wer sich auf Brigitte Kronauer einlässt, darf damit rechnen.
Aber jetzt hat es die vielfach preisgekrönte Autorin doch etwas zu weit getrieben, auf mehr als sechshundert Seiten. Da sind die Pferde mit ihr durchgegangen, die sie so liebevoll, nachgerade als Erscheinungen an der Grenze zwischen Natur und Kultur - um die es, neben einer Menge anderer Dinge, auch geht -, sprachlich streichelt. Auch dem geneigtesten, auf Prosa-Langstrecken erprobten Leser kann da unterwegs - es wird ja ziemlich viel gewandert, in Gebirg und Ebene -, der Geduldsfaden reißen. Weil nämlich in "Gewäsch und Gewimmel" kein kleinstes Bändchen ihn an nur eine Figur aus der ganzen Personnage binden will - oder kann. Nicht einmal an jene bemerkenswerte alte Dame Luise Wäns, aus deren Blickwinkel eine Art Erzählung sich vollzieht eben im Mittelteil, der, in jeder Bedeutung des Worts, das Herzstück bildet. Luise Wäns' Erwägungen und Beobachtungen, ihre lebensherbstliche Vernarrtheit in besagten Hans Scheffer und die Ansprachen an ihren kleinen Strohhut bei ihren Spaziergängen geben auch das Filetstück des Buchs ab: kein bloß an den Haaren herbeigezogener Vergleich, weil der sympathische Bio-Metzger Wilhelm Hehe - das "Hehe" ist zugleich Signum seiner Lachfreudigkeit auf seinen Wursttüten -, der ein Mitglied jener gemischten Gesellschaft ist, die sich im Haus von Luise Wäns und ihrer unglückseligen unschönen Tochter Sabine trifft, allzu früh versterben muss; dies unter Zurücklassung seiner Gefährtin Ilona, der "schönen Slawin". Überhaupt sind es Attribute und Epitheta, mit denen Kronauer in ihrer Lust an Repetition und Zuspitzung ihr Personal bedenkt. Nein, nicht charakterisiert, es bleibt bei Larven, die marionettenhaft an den Fäden ihrer Schreibkunst hampeln.
Wie also sieht dieses Lesefutter aus? Im ersten Teil sind aphoristisch und anekdotisch, in Märchen- oder Fabelmanier aus verschiedensten Perspektiven und unter fettgedruckten Zwischenüberschriften Fetzen aus den Leben diverser Existenzen versammelt; sie fordern Aufmerksamkeit regelrecht ein. Immer wieder schaltet Kronauer "Rätsel" dazwischen, von denen manche sogar die Lektüre abfragen, ein ziemlich oberlehrerhafter Zug, auch wenn das als gewissermaßen diskursimmanentes Exempel auf die Konzentration des Lesers gedacht ist. Generalthemen sind das Altern, das Wissen um den Tod und die bedrohte Umwelt, gespiegelt in der Fragilität zwischenmenschlicher Verhältnisse; von Beziehungen im emphatischen Sinn ist besser nicht die Rede. Kein Wunder, dass solche, Leiber und Seelen ergreifenden Wucherungen in einer physiotherapeutischen Praxis Eingang finden - und ihren Ausgang auch. Entsprechend diffundiert die schon eingeführte Belegschaft auch in den dritten Teil.
Die Idee ist bezwingend, und Kronauer mag sich überlegt haben, wie sie diesen tollen Stoff ordnet. Und da trifft sie, die Herrscherin über Sprache, eine zweifelhafte Entscheidung: Sie setzt einen Kerl als Dreh- und Angelpunkt ein, der sich der Renaturierung eines Stücks Land nah Hamburg widmet, seine Arbeitsplatzbeschreibung wird nie klar. Doch sein Reich ist ein "Schutzgebiet". Seine Existenz - als "unser Herr Hans" - ist codiert über unberechenbares Erscheinen in der erhitztgeschwätzigen Tischgesellschaft, die sich bei Mutter und Tochter Wäns im Tristanweg 8 (wie hübsch!) versammelt: "Mußte nicht jeden Augenblick unser Zentrum mit Glanz und Pomp in unserer Mitte an seinem angestammten und allein richtigen Platz eintreffen? Mein Gott, jeder und jede von ihnen freute sich auf spezielle Weise. Natürlich wollten sich die Herren, deren Empfindungen nicht geringer waren als die der Frauen, die Gefühle nicht so anmerken lassen." Dieses "mein Gott" ist das Gegenteil einer zufälligen Floskel, um dieses Zentrum - ohne jede Plausibilität, aber das soll vielleicht gerade der Trick sein - wabert das Geschwafel, bis es zerfällt.
Brigitte Kronauer schreibt ihre ganze lange, zerklüftete Suada gewissermaßen als Statthalterin jener vielberufenen abhandenen Autorschaft, als vollstrecke sie vorauseilend das strukturalistische Credo. Eine Menge zerhauener, unheilbar auseinandergefallener Subjekte treiben in einem Schreibstrom, dem Kunstfertigkeit zu bescheinigen ist, nicht aber unaufhaltsame Wucht. "Gewäsch und Gewimmel" provoziert die Rückwendung des mutwilligen Titels nicht auf sein Thema, sondern auf das Buch selbst.
Vielleicht hat sich die leichthändige Brigitte Kronauer an diesem Vorhaben einfach überhoben. Auch wenn viele Fäden wieder aufgenommen sind: Aus all diesen Partikeln des Humanum können - und sollen wohl - keine Menschen aus Fleisch und Blut werden. Der Titel "Gewäsch und Gewimmel" vollstreckt sich so auch als Programm. Dass in dem Panoptikum die Macht computerisierter Vernetzung (bis auf das allerletzte, arg aufgesetzte Aperçu "Das Internetkindchen") praktisch ausgespart ist, muss als Kunstgriff durchgehen. Wie es auch nicht ohne Witz ist, dass ausgerechnet Hans Scheffer die Botschaft der schieren Oberfläche formuliert, schon relativ früh: "Da haben wir's. Die Leute sind nichts weiter als aus dem Zusammenhang gerissene, daher unverständliche Zitate!"
Diese einigermaßen banale Erkenntnis trägt nicht durch ein Buch, das sie ständig ratifiziert, als eine im Scheitern monumentale Versuchsanordnung, deren Ingredienzien nicht reichen. Als habe sie das selbst geahnt, lässt Kronauer den entthronten "König" seines verkommenden "Schutzgebiets" gegen Ende zu Luise Wäns sagen: "Nebenbei, Frau Wäns, kostenlos eine kleine Überlebensweisheit: Man muß, in Gefühls- und Phantasiedingen, immer irgendwann energisch einen Schlußpunkt setzen, sonst ist es aus mit der Freude an Essen, Trinken und vor allem am Undsoweiter." Und auch mit der Freude am Lesen, es gähnt sonst hinter der Überfülle die Leere.
ROSE-MARIA GROPP
Brigitte Kronauer: "Gewäsch und Gewimmel". Roman.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2013. 615 S., geb., 26,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Brigitte Kronauer taucht ins "Gewäsch und Gewimmel"
In diesem Roman aus drei gleichlangen Teilen steht im Zentrum des "Zweiten Teils", der das genaue Mittelstück des Buchs einnimmt, ein eher mittelmäßiger, mittelgut aussehender Mann mit dem recht unauffälligen Namen Hans Scheffer. Insgesamt treten außerdem, einmal geschätzt, mindestens zwei Dutzend weitere Personen auf, die in einem irgendwie gearteten engeren oder weiteren Zusammenhang mit der Praxis der Physiotherapeutin Elsa Gerlach stehen, die im Buch gern als "Krankentherapeutin" bezeichnet wird - irgendwie doppelt gemoppelt, tautologisch oder pleonastisch jedenfalls: "Jeden Morgen, sagt sich die Krankentherapeutin Elsa, masert, mustert, zerstückelt mich die verfluchte Zeitung und will für den Resttag mich und meine Patienten erledigen." Doch: "Bin auf der Hut und fasse Mut, fasse Courage für die Massage." Dabei darf "Zeitung" als pars pro toto verstanden werden für die Kontingenz von Wahrnehmungen, Reden, Informationen und Reizen, die in Elsas Praxis geschwemmt werden. Überhaupt ist das Buch (strikt in der alten Rechtschreibung) ein Klassentreffen der Stilfiguren in Worten und Sätzen, dass die Stilblüten nicht ausbleiben, ist als Absicht zu verzeichnen, als Tribut an die Ironie. Dafür lässt sich ein Feinsinn entwickeln, und wer sich auf Brigitte Kronauer einlässt, darf damit rechnen.
Aber jetzt hat es die vielfach preisgekrönte Autorin doch etwas zu weit getrieben, auf mehr als sechshundert Seiten. Da sind die Pferde mit ihr durchgegangen, die sie so liebevoll, nachgerade als Erscheinungen an der Grenze zwischen Natur und Kultur - um die es, neben einer Menge anderer Dinge, auch geht -, sprachlich streichelt. Auch dem geneigtesten, auf Prosa-Langstrecken erprobten Leser kann da unterwegs - es wird ja ziemlich viel gewandert, in Gebirg und Ebene -, der Geduldsfaden reißen. Weil nämlich in "Gewäsch und Gewimmel" kein kleinstes Bändchen ihn an nur eine Figur aus der ganzen Personnage binden will - oder kann. Nicht einmal an jene bemerkenswerte alte Dame Luise Wäns, aus deren Blickwinkel eine Art Erzählung sich vollzieht eben im Mittelteil, der, in jeder Bedeutung des Worts, das Herzstück bildet. Luise Wäns' Erwägungen und Beobachtungen, ihre lebensherbstliche Vernarrtheit in besagten Hans Scheffer und die Ansprachen an ihren kleinen Strohhut bei ihren Spaziergängen geben auch das Filetstück des Buchs ab: kein bloß an den Haaren herbeigezogener Vergleich, weil der sympathische Bio-Metzger Wilhelm Hehe - das "Hehe" ist zugleich Signum seiner Lachfreudigkeit auf seinen Wursttüten -, der ein Mitglied jener gemischten Gesellschaft ist, die sich im Haus von Luise Wäns und ihrer unglückseligen unschönen Tochter Sabine trifft, allzu früh versterben muss; dies unter Zurücklassung seiner Gefährtin Ilona, der "schönen Slawin". Überhaupt sind es Attribute und Epitheta, mit denen Kronauer in ihrer Lust an Repetition und Zuspitzung ihr Personal bedenkt. Nein, nicht charakterisiert, es bleibt bei Larven, die marionettenhaft an den Fäden ihrer Schreibkunst hampeln.
Wie also sieht dieses Lesefutter aus? Im ersten Teil sind aphoristisch und anekdotisch, in Märchen- oder Fabelmanier aus verschiedensten Perspektiven und unter fettgedruckten Zwischenüberschriften Fetzen aus den Leben diverser Existenzen versammelt; sie fordern Aufmerksamkeit regelrecht ein. Immer wieder schaltet Kronauer "Rätsel" dazwischen, von denen manche sogar die Lektüre abfragen, ein ziemlich oberlehrerhafter Zug, auch wenn das als gewissermaßen diskursimmanentes Exempel auf die Konzentration des Lesers gedacht ist. Generalthemen sind das Altern, das Wissen um den Tod und die bedrohte Umwelt, gespiegelt in der Fragilität zwischenmenschlicher Verhältnisse; von Beziehungen im emphatischen Sinn ist besser nicht die Rede. Kein Wunder, dass solche, Leiber und Seelen ergreifenden Wucherungen in einer physiotherapeutischen Praxis Eingang finden - und ihren Ausgang auch. Entsprechend diffundiert die schon eingeführte Belegschaft auch in den dritten Teil.
Die Idee ist bezwingend, und Kronauer mag sich überlegt haben, wie sie diesen tollen Stoff ordnet. Und da trifft sie, die Herrscherin über Sprache, eine zweifelhafte Entscheidung: Sie setzt einen Kerl als Dreh- und Angelpunkt ein, der sich der Renaturierung eines Stücks Land nah Hamburg widmet, seine Arbeitsplatzbeschreibung wird nie klar. Doch sein Reich ist ein "Schutzgebiet". Seine Existenz - als "unser Herr Hans" - ist codiert über unberechenbares Erscheinen in der erhitztgeschwätzigen Tischgesellschaft, die sich bei Mutter und Tochter Wäns im Tristanweg 8 (wie hübsch!) versammelt: "Mußte nicht jeden Augenblick unser Zentrum mit Glanz und Pomp in unserer Mitte an seinem angestammten und allein richtigen Platz eintreffen? Mein Gott, jeder und jede von ihnen freute sich auf spezielle Weise. Natürlich wollten sich die Herren, deren Empfindungen nicht geringer waren als die der Frauen, die Gefühle nicht so anmerken lassen." Dieses "mein Gott" ist das Gegenteil einer zufälligen Floskel, um dieses Zentrum - ohne jede Plausibilität, aber das soll vielleicht gerade der Trick sein - wabert das Geschwafel, bis es zerfällt.
Brigitte Kronauer schreibt ihre ganze lange, zerklüftete Suada gewissermaßen als Statthalterin jener vielberufenen abhandenen Autorschaft, als vollstrecke sie vorauseilend das strukturalistische Credo. Eine Menge zerhauener, unheilbar auseinandergefallener Subjekte treiben in einem Schreibstrom, dem Kunstfertigkeit zu bescheinigen ist, nicht aber unaufhaltsame Wucht. "Gewäsch und Gewimmel" provoziert die Rückwendung des mutwilligen Titels nicht auf sein Thema, sondern auf das Buch selbst.
Vielleicht hat sich die leichthändige Brigitte Kronauer an diesem Vorhaben einfach überhoben. Auch wenn viele Fäden wieder aufgenommen sind: Aus all diesen Partikeln des Humanum können - und sollen wohl - keine Menschen aus Fleisch und Blut werden. Der Titel "Gewäsch und Gewimmel" vollstreckt sich so auch als Programm. Dass in dem Panoptikum die Macht computerisierter Vernetzung (bis auf das allerletzte, arg aufgesetzte Aperçu "Das Internetkindchen") praktisch ausgespart ist, muss als Kunstgriff durchgehen. Wie es auch nicht ohne Witz ist, dass ausgerechnet Hans Scheffer die Botschaft der schieren Oberfläche formuliert, schon relativ früh: "Da haben wir's. Die Leute sind nichts weiter als aus dem Zusammenhang gerissene, daher unverständliche Zitate!"
Diese einigermaßen banale Erkenntnis trägt nicht durch ein Buch, das sie ständig ratifiziert, als eine im Scheitern monumentale Versuchsanordnung, deren Ingredienzien nicht reichen. Als habe sie das selbst geahnt, lässt Kronauer den entthronten "König" seines verkommenden "Schutzgebiets" gegen Ende zu Luise Wäns sagen: "Nebenbei, Frau Wäns, kostenlos eine kleine Überlebensweisheit: Man muß, in Gefühls- und Phantasiedingen, immer irgendwann energisch einen Schlußpunkt setzen, sonst ist es aus mit der Freude an Essen, Trinken und vor allem am Undsoweiter." Und auch mit der Freude am Lesen, es gähnt sonst hinter der Überfülle die Leere.
ROSE-MARIA GROPP
Brigitte Kronauer: "Gewäsch und Gewimmel". Roman.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2013. 615 S., geb., 26,95 [Euro].
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Lesenswert! Hellweger Anzeiger 20160109