Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2, Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Wolfenbüttel (Standort Braunschweig), Veranstaltung: Abweichendes Verhalten als soziales Problem, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe der historischen Entwicklung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern sind zwar Veränderungen in den Arten der Gewaltverhältnisse festzustellen, jedoch gestattet dies nicht die Schlussfolgerung eines qualitativen Gewaltabbaus. Aus diesem Grunde ist das Problem „Gewalt gegen Frauen“ in den letzten Jahrzehnten, insbesondere seit dem Internationalen Jahr der Frau 1975, zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Doch trotz einiger durchgreifender Veränderungen im Geschlechterverhältnis werden die Augen gerne noch vor der Tatsache verschlossen, dass Gewalt gegen Frauen kein abweichendes Verhalten, also Handeln, das von gesamtgesellschaftlich anerkannten Normen abweicht, darstellt, sondern gesellschaftliches Alltagsverhalten ist. Wilhelm Heitmeyer geht sogar soweit, „Gewalt als normales Handlungsmuster“1 darzustellen. Hiermit bringt er zum Ausdruck, dass wir uns sowohl an die latenten als auch an die offenen Formen von Gewalt zwischen den Geschlechtern gewöhnt haben, sie als weitestgehend normal und natürlich empfinden und sie so oft gar nicht als Gewalt erkennen. Männlichsein geht mit Gewalt einher, so die verbreitete Meinung, und tatsächlich werden knapp 90% aller Gewalttaten von Männern verübt. In vorliegender Arbeit soll es nun darum gehen, die gesellschaftlichen und strukturellen Hintergründe der Gewalt gegen Frauen aufzudecken. Hierzu muss zuerst einmal der Gewaltbegriff im Sinne des gewählten Themas definiert werden, woraufhin im Hauptteil die Darstellung des asymmetrischen Geschlechterverhältnisses sowie des männlichen Gewaltmonopols folgt. Vor diesem Hintergrund werden dann die verschiedenen Formen der Gewalt gegen das weibliche Geschlecht beschrieben und abschließend versucht, Lösungsansätze sowie Interventionsmöglichkeiten der Sozialarbeit aufzuzeigen. 1 Heitmeyer, 1992