Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit will versuchen anhand von zwei verschiedenen Fragestellungen die These stützen, dass Homer von dem moralischen Gewissen seiner Zeitgenossen kündet und nicht ausschließlich auf die kriegerische Bewährung der Helden abzielt. Dazu gilt es folgende Fragen zu beantworten: War Gewalt auch in der realhistorischen Gesellschaft des Dichters so allgemein verbreitet, wie die homerischen Epen dies suggerieren? Um dies zu beantworten, werden die sozialen und politischen Strukturen der zeitgenössischen Gesellschaft und ihre materiellen wie ideellen Wertvorstellungen untersucht. Nach dieser Darstellung des historischen Rahmens, in dem die Ilias entstanden ist, wendet sich der Blick auf die Dichtung selbst: Wie steht die Ilias wirklich zu Gewalt und Krieg, verherrlicht oder verurteilt sie sie? Der Dichter macht hierzu an einigen Schlüsselstellen seine eigene Position deutlich, und wo er dies nicht tut, ist es die Art, wie er die Handlung inszeniert, die dem Publikum den Interpretationsspielraum vorgibt. Eine nähere Betrachtung dieser Stellen im Gesamtzusammenhang wird zeigen, dass die Ilias durchaus kein reines Kriegsepos ist. Die Auswahl der Quellenstellen ist notwendigerweise selektiv und soll in erster Linie exemplarischen Zwecken dienen. Die systematische Auswertung der gesamten Dichtung kann hier nicht versucht werden. Für das zweite Kapitel wurde neben der Ilias die Odyssee als Quelle herangezogen, im dritten Kapitel beschränkt sich die Quelleninterpretation auf die Ilias. Die Gesänge der Ilias werden dabei in römischen, die der Odyssee in arabischen Zahlen zitiert. Für die Darstellung der zeitgenössischen Gesellschaft wurden ein Einführungsbuch und ein Aufsatz von Latacz sowie die Aufsätze von Gschnitzer und Strasburger herangezogen. Der Teil über die Wertvorstellungen stützt sich vorwiegend auf Adkins, van Wees und Latacz, während das dritte Kapitel im Wesentlichen der Argumentation von Nicolai und Effe folgt.
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