Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Universität Zürich, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich Kaufringer gilt als ein Musterbeispiel der deutschen Märenerzählung um das Ende des 14. Jahrhunderts. Allerdings ist es beinahe unmöglich, seine persönlichen Überzeugungen anhand von Indikatoren in seinen Texten näher zu bestimmen. Darin nämlich reduziert er die Prinzipien des Lebens auf völlig einfache Schemata. Diese kombiniert er mit solch kühler Konsequenz und ohne Rücksicht auf eine eventuelle emotionale Betroffenheit des Lesers, dass jegliche kleinen Einzelhandlungen der Erzählung klar geplant und offen dazuliegen scheinen. Dasselbe gilt für den gesamten Text, der wie vorkonstruiert wirkt. Diese Eigenheit der mittelhochdeutschen Märendichtung steht (wie der Terminus Dichtung schon verrät) den meisten Stücken aus jener Zeit anheim. Allerdings verarbeitet Kaufringer diese Handlungskonstellationen weiter mit implizit sozialen Normen hin zu wesentlich komplexeren Formen der Literatur (Kasus, Novelle). Natürlich wurde damals auch unter eben diesem Deckmantel der fiktiven Literatur heftige Kritik geübt an den bestehenden sozialen und politischen Systemen. Ob sich Kaufringer in diese Reihe der Kritiker einfügt, wollen wir nachstehend behandeln.
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