Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Gräzistik - Linguistik, Note: 1, Universität Zielona Góra, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der Arbeit ist eine detailgetreue und differenzierte Darstellung aller Formen der subversiven Gewalt in Inka Bachs Roman "Glücksmarie" und der damit verbundenen inhumanen und stigmatisierten Kindheit der Protagonistin, mit Blick auf das eskalierende Milieu der geschlossenen Gesellschaft der frühen DDR. Es gilt aufzuzeigen, wie die Grenzen zwischen der psychischen, physischen und strukturellen Gewalt verlaufen und gleichermaßen deren Effekte auf den Entwicklungsprozess eines jungen Menschen zu visualisieren. Nachfolgend gilt es, die verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder, die Rolle und die Relevanz der Gewalt zu beobachten und zu konstatieren. Erstmalig werden hierfür die sozial- und kulturwissenschaftliche Konzepte zur Macht und Gewalt vorgestellt. Hierzu wird die Forschung von Wilfried Gottschalch, Andrea Geier, Niklas Luhmann und Michel Foucault erörtert und verglichen. Das Konstituieren der Gewalt als interpersonales Geschehen und ihre geschlechtsbezogene Eigentümlichkeit werden umfänglich untersucht, um die Komplexität der Problematik zu veranschaulichen. Ein spezielles Augenmerk wird dabei dem Wesen der autoritären Persönlichkeit und dem Begriff Identität entgegengebracht. Anschließend werden die Gewaltdarstellungen nach den jeweiligen Gewaltformen gegliedert vorgeführt. Es wird hier genauer untersucht, inwiefern die Gewalterfahrung die Identität eines jungen Menschen prägt. Anschließend folgt die Einführung in die Thematik der geschlossenen Gesellschaft des Real-Sozialismus, das als Kulisse des Geschehens gilt.