Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Historisches Seminar - Neuzeit), Veranstaltung: Gewalt in der Revolution 1848/49, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema in Bezug auf die Sozial- und Hungerproteste. Aufgrund des Umfangs dieser Thematik beschränke ich mich hierbei auf die Hungerproteste als besondere Form des sozialen Protests. Anhand eines ausgewählten Beispiels werde ich einen durchaus typischer Verlauf darstellen und unter folgender Fragestellung beleuchten: Was für Formen von Gewalt werden ausgeübt? Wie läuft die Gewalt ab? Was provoziert die Gewalt? Wie und wann schlägt die Gewalt um? Gibt es Gegengewalt? War die Gewalt revolutionär? Die Frage nach der Gewalthaftigkeit bzw. -losigkeit soll in dieser Arbeit vordergründig sein, dennoch ist eine Erklärung und Analyse der Ursachen ebenso notwendig, wie eine Einordnung in die vorherigen sowie weiteren Ereignisse um den Bezug zur Revolution herzustellen. Die 1840er Jahre wurden von einer großen Anzahl von Hungerprotesten erfüllt, die stets nach einem ähnlichen Muster abliefen. Die meisten Proteste gab es 1847, also unmittelbar vor dem Ausbruch der Revolution. Für dieses Jahr können ca. 200 Aufstände nachgewiesen werden, von denen um die 86% in den Monaten April und Mai stattfanden. Dennoch war es schwer, eine Quelle zu finden, da die meisten Berichte und Zeitungsartikel in den Archiven der betroffenen Städte liegen und ich aufgrund des Zeit- und Raumaufwandes diese Archive nicht aufsuchen konnte. Problematisch ist auch, dass die Hungerrevolten vergleichsweise bedeutungslos waren im Vergleich zu den Ereignissen in den Jahren 1848/49 und deswegen in den Zeitungen und Zeitzeugenberichten weniger Beachtung finden, als die Unruhen in den Jahren davor. Ich habe mich aus diesem Grund für die sogenannte „Kartoffelrevolution“ am 21. und 22. April 1847 in Berlin entschieden. Adolf Streckfuß schilderte die Ereignisse als Zeitzeuge. Die Berichte über die anschließenden Gerichtsverhandlungen der bei den Tumulten Festgenommenen wurden in der Zeitschrift „Der Publicist“, die ich durch die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zur Verfügung gestellt bekommen habe, veröffentlicht. In der von mir genutzten Ausgabe vom 02.06.1847 ist unter anderem die Gerichtsverhandlungen vom 28.05.1847 mit einigen Akteuren der Unruhen in Berlin veröffentlicht worden. Dabei wird diese als die wichtigste bezeichnet, denn sie behandelte den Vorfall vor dem Laden des Bäckermeisters Blumberg, der als Signal für die Eskalation der weiteren Tumulte gesehen wird.