Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1 (Sehr gut), Karl-Franzens-Universität Graz, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Inbetriebnahme des österreichischen Blitzortungssystems ALDIS im Jahr 1992 wurde die Klimastatistik in Österreich um eine Facette erweitert. Die Gewittertätigkeit wurde zwar auch davor beobachtet und statistisch erfasst, die Genauigkeit dieser Beobachtungen litt jedoch zum einen unter der geringen Dichte des Stationsnetzes, zum anderen an der Uneinheitlichkeit der Aufmerksamkeit der Beobachter selbst. Außerdem wurde nur die Anzahl der Gewittertage pro Jahr in die Statistik aufgenommen, ungeachtet der Intensität der Gewitter. Im Klartext heißt das, dass ein Tag, an dem ein Donner gehört wurde, ebenso als Gewittertag zählte wie ein Tag mit Dutzenden Blitzen. ALDIS machte es nun möglich, für jeden Tag alle Blitze zu registrieren und räumlich zu verorten. Auf dieser räumlichen und zeitlichen Zuordnung der registrierten Blitze basiert diese Arbeit, die sich auf die Blitzaktivität in der Steiermark beschränkt und den Zeitraum von 1995 bis 2004 untersucht. Die Steiermark zählt aufgrund der Alpenrandlage zu den gewitterreichsten Regionen Österreichs, wobei auch innerhalb des Bundeslandes große Unterschiede zu erkennen sind. Diese regionalen Unterschiede sind in dieser Arbeit ausführlich erläutert, ebenso wie allgemeine Blitzstatistiken sowie eine Auswertung der Gewitterzugbahnen in der Steiermark. Außerdem wurde versucht, den Einfluss der unterschiedlichen Luftmassen und Wetterlagen auf die Blitzhäufigkeit- und verteilung einfließen zu lassen. Die Auswertungen und graphischen Umsetzungen wurden teils im EXCEL, teils im GIS-Programm ArcView durchgeführt. Als sehr zeitintensiv stellte sich dabei die Auswertung der Gewitterzugbahnen heraus, da ich für diese Analyse jeden Tag des zehnjährigen Untersuchungszeitraums einzeln untersuchen musste. Ein Problem stellte auch die sehr große Datenmenge von knapp 400 000 Blitzen dar, weil dadurch die diversen Berechnungen viel Zeit in Anspruch genommen haben. Der Arbeitsaufwand brachte als Lohn doch sehr interessante Ergebnisse, die zum Großteil erwartet werden durften. Vor allem das errechnete Maximum der Blitzdichte über dem Steirischen Randgebirge, sowie die deutliche Abnahmen gegen Nordwesten sowie gegen Südosten ist durchaus plausibel. Auch die in diesem Zusammenhang stehende Abhängigkeit der Blitzaktivität von Luftmassen und Wetterlagen liefert logische Ergebnisse: Subtropische Luftmassen bzw. gradientschwache Wetterlagen bringen am häufigsten Gewitter mit sich.
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