Gewöhnliche, unmethodische Erfahrung formt unser Leben. Sie vollzieht sich, wenn wir als lebendige Wesen mit unserer Umwelt interagieren, und verbindet jeweils kognitive, affektive und willentliche Dimensionen. Fragen nach Sinn und Wert und Wissensfragen sind in ihr eng aufeinander bezogen. Normativ hat die Kultur der Moderne die Erfahrung gewöhnlicher Menschen enorm aufgewertet, doch gleichzeitig wird unsere Welt immer stärker von der methodischen Erfahrung der (Natur-)Wissenschaften und der von ihr ermöglichten Technik bestimmt. Ersetzt nun wissenschaftliche die gewöhnliche Erfahrung oder ergänzt und korrigiert sie diese? Wie verhalten sich Fakten und Werte zueinander und was ergibt sich daraus für unser Verständnis von Demokratie? Matthias Jung entwickelt zunächst ein integriertes Konzept gewöhnlicher Erfahrung und nimmt dabei Einsichten u.a. aus Hermeneutik, Phänomenologie, Pragmatismus und Kognitionswissenschaften auf. Daraus ergeben sich drei exemplarische Problemfelder: Wissen, Werte und Weltanschauung. Ihnen sind jeweils eigene Kapitel gewidmet. Geboren 1960; Studium der Philosophie und Theologie; Lehrtätigkeit und Gastprofessuren in Frankfurt, Chemnitz, Jena, Erfurt, Bochum, Atlanta und St. Louis, USA; seit 2010 Professor für Moral- und Rechtsphilosophie an der Universität Koblenz-Landau.
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