Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Begriffsgeschichte des Wortes Globalisierung reicht weniger als 30 Jahre zurück, das "Modewort der Marketing-Literatur" (Zschaller & Kiesewetter 2000: 161) wurde zuerst dazu verwandt, den Erfolg von internationalen Herstellern wie BMW oder Coca Cola herauszustellen. Deshalb wird die Globalisierung auch oft als ein Phänomen der Gegenwart betrachtet. Howard Perlmutter führt nach dem Fall des Eisernen Vorhanges das Argument ins Feld, dass die Menschheit nicht am "Ende der Geschichte", sondern am Beginn des Zeitalters der "globalen Zivilisation" stünde (Perlmutter 1991: 902). Das zeigen die Konnotationen des Wortes Globalisierung mit der jüngsten Vergangenheit. Es gibt jedoch auch andere Sichtweisen. Eine radikalere Auffassung von Globalisierung geht davon aus, dass es diese schon immer gab, wenn man die ersten Wanderungsbewegungen der Menschen vor über 100.000 Jahren berücksichtigt (Schwentker 2005: 40). Ist die Globalisierung also ein modernes Thema, oder gibt es eine historische Globalisierung? Rechtfertigt die Zunahme der internationalen Verflechtungen wirklich die Verwendung des neuen Begriffes, oder haben auch in der Vergangenheit Verflechtungen eine sehr wichtige Rolle gespielt? Um diese Frage beantworten zu können, muss der Begriff Globalisierung zunächst definiert und charakterisiert werden, um nachfolgend feststellen zu können, ob (und in welcher Form) es in früheren Epochen bereits derartige Ansätze gab. In Kapitel 2 werden zunächst relevante Begriffe erklärt und speziell das Begriffs-verständnis des Wortes Globalisierung für die Verwendung in dieser Arbeit festgelegt. Kapitel 3 untersucht dann Globalisierungstendenzen in der Vergangenheit ausgehend vom Imperium Romanum, und versucht, diese "Globalisierungen im Spiegel der Geschichte" (Schreiber 2000) in zuvor festgelegte Globalisierungsdimensionen einzuordnen. Kapitel 4 trägt den Titel "Globalisierungsvorlauf", weil viele Autoren die Internationalisierungsaktivitäten dieser Zeit als wegbereitend für die heutige Globalisierung ansehen. Dieses Kapitel untersucht die Vernetzung von der Neuzeit bis zur Weltwirtschaftskrise. In Kapitel 5 geht es um die Entwicklung der Globalisierung seit dem zweiten Weltkrieg und stellt neue Entwicklungen im Vergleich zu früheren Globalisierungsanläufen heraus, bevor in Kapitel 6 schlussendlich die Frage geklärt wird, ob man von historischen Globalisierungen sprechen kann.
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