Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen epochalen Charakter muss man dem Ersten Weltkrieg zuschreiben? Kann man tatsächlich von einer Kontinuität zwischen den beiden Weltkriegen, beziehungsweise von einem geradlinigen, historischen Zusammenhang sprechen? Diese Fragen gilt es im Folgenden zu klären. Es geht demnach vor allem um die Historisierung des Ersten Weltkrieges in der deutschen Geschichtswissenschaft. Aufgrund der knappen Form des Essays wird nur auf wenige Zeitungsinterviews und Literatur zurückgegriffen. 2014 jährte sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. Zu diesem Anlass kamen wieder zahlreiche Publikationen, Fernseh- und Zeitungsberichte auf den Markt, die versuchten, dazu neue Interpretationsansätze und Erklärungen zu liefern. Auch die Absatzzahlen sprachen eine deutliche Sprache: Das Interesse an diesem Krieg war groß. Zumal er in der deutschen Geschichtsschreibung lange im Schatten des Zweiten Weltkrieges stand. Da verwundert es nicht, dass der Erste Weltkrieg bei vielen Autoren häufig als Vorläufer oder Ausgangspunkt für die folgenden Schrecken der NS-Diktatur begriffen wurde und einige sogar von einer Kontinuität zwischen 1914 und 1945 sprachen. Das bedeutet, sie gingen davon aus, dass der Erste Weltkrieg unmittelbare Veränderungen in der Politik und Gesellschaft des deutschen Reiches herbeiführte, durch die letztlich der Aufstieg der Nationalsozialisten, der Holocaust und der Zweite Weltkrieg möglich wurden.