Es gehört zur Natur des Menschen, Fragen zu stellen. R. C. Sproul gibt in „Gibt es Gott?“ Antworten auf Fragen zum christlichen Glauben.
Wer ist der Autor?
R. C. Sproul (1939 – 2017) war Professor für Systematische Theologie, Pastor und Autor von mehr als 100 Büchern. Er gründete Ligonier
Ministries und war dessen Vorsitzender. Mit der Radiosendung „Renewing Your Mind“ war er…mehrEs gehört zur Natur des Menschen, Fragen zu stellen. R. C. Sproul gibt in „Gibt es Gott?“ Antworten auf Fragen zum christlichen Glauben.
Wer ist der Autor?
R. C. Sproul (1939 – 2017) war Professor für Systematische Theologie, Pastor und Autor von mehr als 100 Büchern. Er gründete Ligonier Ministries und war dessen Vorsitzender. Mit der Radiosendung „Renewing Your Mind“ war er international im Radio als Bibellehrer zu hören. Er war mit Vesta Ann verheiratet, die beiden haben zwei Söhne. Sproul war zudem einer der führenden Unterzeichner der Chicagoer-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel (1978), vertrat den Kreationismus und befürwortete eine calvinistisch geprägte Theologie, weshalb er an Prämissen wie der Allmacht, Allwissenheit und Souveränität Gottes unerschütterlich festhielt.
Worum geht es in dem Buch?
Der Autor wagt sich an eine der Grundfragen der Philosophie heran, da er den Gottesbeweis erbringen möchte. Ausgangspunkt ist dabei Kants Kritik der Vernunft da dieses Werk ein Wendepunkt in der Geschichte der Philosophie und des Nachdenkens über Gott darstellt. Und so arbeitet Sproul vier Möglichkeiten ab, die Realität zu erklären, um so eine Antwort auf die Frage zu geben.
1) Unsere Erfahrung der Realität selbst ist eine Illusion.
2) Die Realität, in der wir uns befinden, hat sich selbst erschaffen.
3) Die Realität, in der wir uns befinden, existiert aus sich selbst heraus.
4) Die Realität wurde von etwas anderem erschaffen, das aus sich selbst heraus existiert.
In seinen Ausführungen bedient sich Sproul weder des Fideismus noch des Evidentialismus oder des Präuppositionalismus, sondern er folgt der klassischen Apologetik. „Mit dem klassischen Ansatz wird versucht, überzeugende Beweise der Existenz des aus sich selbst Existierenden und Ewigen zu liefern, die über bloße Wahrscheinlichkeit hinausgehen.“
Nachdem der Verfasser aufgezeigt hat, dass etwas Ewiges aus sich selbst heraus Existierendes eine logische Schlussfolgerung ist, geht er auf Kants moralisches Argument näher ein. Vom biblischen Standpunkt betrachtet ist das Gewissen der Beweis, dass Moral etwas Göttliches ist, das in jedem Menschen vorhanden ist. „Kant rüttelte an den traditionellen Argumenten für die Existenz Gottes und baute den christlichen Gott mit moralischen Argumenten auf.“
Abschließend zeigt Sproul die Psychologie des Atheismus auf, dessen Ziel es ist, Glauben lediglich als Ergebnis der Fantasie von Menschen darzustellen. Doch „Gott hat sich jedem Menschen deutlich offenbart.“
Wer sollte das Buch lesen?
Vordergründig stehen solche Leser dem Autor vor Augen, die dem christlichen Glauben skeptisch gegenüberstehen. Aber auch Christen profitieren von der Lektüre, denn das apologetische Denken und Argumentieren wird dadurch geschult.
Was gibt es Kritisches?
Das handliche Taschenbuchformat ist ansprechend und auch der Umschlag ist wertig gestaltet. Jedoch spricht das Cover durch seine Schlichtheit weniger an. Da es sich um ein apologetisches Buch handelt, wären Fragen zum Reflektieren des Dargestellten eine hilfreiche Ergänzung. Um den Textfluss aufzulockern, wäre das Highlighten von Kernsätzen eine willkommene Abwechslung gewesen. Zuletzt muss man sagen, obwohl das Buch wertig verarbeitet ist, ist es mit knapp 7€ nicht mal so eben ein evangelistische Give-away. Das ist schade, denn der Inhalt ist bestechend und ergiebig.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
In der heutigen Zeit gilt es der Toleranz der Vielfalt die Glaubwürdigkeit der Schrift klarzumachen. Dem Menschen des 21. Jahrhunderts wird erklärt, dass seine Realität oftmals nur ein Zusammenspiel von elektrischen Impulsen im Gehirn ist und Wahrheit relativ sei. Gerade deshalb eignet sich die kompakte Ausarbeitung Sprouls, um für den Gott der Bibel einzutreten. Dem Verfasser gelingt es, komplexe philosophische Gedankengebäude und Argumentationsmuster auf ein verständliches Niveau herunterzubrechen. Zudem wird man erkennen, dass Gottes Wort Antworten auf die existentiellen Fragen bietet, die der Atheismus nicht liefern kann. Schlussendlich ist „die Frage nach der Existenz Gottes keine Frage des Intellekts“, sondern des Glaubens.