Seit Jahrtausenden haben den Menschen tierische Gifte ebenso wie Pflanzen gifte beschaftigt, und zwar aus unterschiedlichen Grunden. Die Indios im Norden Stidamerikas verwenden das Sekret der Baumsteigerfrosche (Dendro batidae) als Pfeilgift zum Erjagen der Beute, im Mittelalter wurden die Inhalts stoffe der Spanischen Fliege (falschlicherweise) als sexuelle Anregungsmittel verwendet, in China und Japan werden seit rund 4000 Jahren getrocknete und gepulverte Krotenhaute (Ch'an-su oder Sen-so) als herzaktive Substanzen be nutzt; so, wie seit etwa der gleichen Zeit in der Alten Welt die Extrakte der Meerzwiebel (Scilla maritima) oder des Fingerhuts (Digitalis) zum gleichen Zweck angewandt wurden. Die modeme Chemie konnte die chemische Ver wandtschaft zwischen beiden Substanzen zeigen. Obwohl die Menschen sicher seit Urzeiten die Giftigkeit mancher Schlangen kannten, dauerte es doch erstaunlich lange, bis genaueres tiber den Vergif tungsmodus bekannt wurde. Mithridates, Konig v. Pontus (123-63 v. Chr. ) trank Schlangenblut urn sich gegen Bisse zu immunisieren. Der spanische Arzt Maimonides schrieb 1198 ein Buch tiber Gifte und Gegengifte. In ihm werden zwar Symptome durch Schlangenbisse erwahnt,jedoch nichts tiber den Vergif tungsmechanismus. Interessant mag sein, daB der bis auf den heutigen Tag noch immer empfohlene kreuzrormige Einschnitt an der BiB stelle auf dieses Buch zuruckgeht. Der italienische Arzt Francesco Redi (1626-1697) schrieb 1664 ein Buch "De Venenis Animalibus", in we1chem er erstmalig den Giftap parat der Schlangen beschrieb.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.