Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,0, Universität Wien (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Deleuze/Perice/Bergson: Bewegungs-Bild und Zeit-Bild, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit kann als Versuch in zweierlei Hinsicht verstanden werden. Ausgehend von Gilles Deleuze' Auffassung des Kinos als ein semiotisches System und der von ihm in seinen Kino-Bänden (Kino 1. Das Bewegungs-Bild und Kino 2. Das Zeit-Bild) aufgestellten Taxonomie, sollen postmoderne Filme beleuchtet werden. Der Fokus liegt dabei auf jenen Merkmalen und Bildern, die einen postmodernen Film als solchen charakterisieren. Der erste Versuch stellt somit eine - thematisch eingegrenzte - Fortsetzung der Arbeit von Deleuze dar. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob sich jene Bilder ohne weiteres nach der deleuzeschen Taxonomie klassifizieren lassen, oder ob es sich dabei um neuartige Bildtypen, um die das System erweitert werden müsste, handelt. Der zweite Versuch geht mit der Beantwortung eben jener Frage einher. Abschließend wird auf das Verhältnis von Kino und Sprache eingegangen. Als Grundlage für die Untersuchung wurden hauptsächlich die filmischen Werke von Jean-Luc Godard und Quentin Tarantino herangezogen. Anfang der 1990er Jahre löste der Einzug einer neuen Generation von Filmschaffenden in das kommerzielle amerikanische Kino einen Bruch in der Filmgeschichte aus, der das Medium Film und dessen intermedialen Stellenwert innerhalb der Populärkultur nachhaltig verändern sollte. Man könnte es auch als den Durchbruch des postmodernen Kinos bezeichnen; jedoch ist eine solche Aussage insofern problematisch, als der Begriff Postmoderne ein umstrittener ist. Unumstritten bleibt, dass zu jener Zeit vermehrt Filme auf die Leinwand projiziert wurden, die sich stilistisch von den gängigen Hollywoodstreifen abgrenzten und dennoch ein vergleichbar breites Publikum erreichten. Dabei handelt es sich um vergleichsweise billige Produktionen, die auf filmästhetische und narrative Konventionen zugunsten von künstlerischem Anspruch verzichten und sich keinem spezifischen Genre zuordnen lassen. Sie weisen trotz ihrer Mannigfaltigkeit einige Merkmale auf, die ihnen allen gemeinsam sind, wie etwa Techniken, mithilfe derer die filmische Illusion aufgelöst wird (Selbstreferentialität), oder der auffällig häufige und meist ironisch bis parodisch gebrauchte Einsatz von Filmzitaten (Intertextualität).
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