Putz dich glücklich
Der Einstieg in das Buch war locker und leicht. Weil Vreni selbst nicht immer die beste Beziehung zum Putzen hatte und auch gern mal ihrer Putzfrau die Arbeit überlässt, war sie mir, allein wegen ihrer offenen und ehrlichen Art, schnell sympathisch. Ich glaube Vreni hat sich in
den vergangenen Jahren viel mit dem Thema Selbstfindung auseinandergesetzt. Sie wirkt entschlossen…mehrPutz dich glücklich
Der Einstieg in das Buch war locker und leicht. Weil Vreni selbst nicht immer die beste Beziehung zum Putzen hatte und auch gern mal ihrer Putzfrau die Arbeit überlässt, war sie mir, allein wegen ihrer offenen und ehrlichen Art, schnell sympathisch. Ich glaube Vreni hat sich in den vergangenen Jahren viel mit dem Thema Selbstfindung auseinandergesetzt. Sie wirkt entschlossen in dem, was sie schreibt. Scheint sich aber auch in der Vergangenheit viele Gedanken gemacht zu haben. Für sie steht die Pflege der eignen vier Wände nah in Zusammenhang mit einer inneren Reinigung. Sowohl die Ernährung als auch die seelische Pflege gehören zu einem aufgeräumten und sauberen Leben dazu. Aller Anfang ist dabei, mit sich selbst ins Reine zu kommen, oder umgekehrt. Wer die eigenen vier Wände nicht pflegt, hat auch im Kopf noch nicht aufgeräumt.
Von Küche, Bad und Schlafzimmer, über Wohnzimmer bis hin zum Home-Office geht die Autorin Zimmer für Zimmer mit uns durch. Sie erinnert daran, wo man überall Ordnung schaffen könnte. Einfach mal am Laptop oder Smartphone überschüssige Mails und Fotos entsorgen. Ebenso kann im sozialen Umfeld aufgeräumt werden. Vreni erwähnt hier, wie man sich von negativen Einflüssen befreit.
Zuerst beginnen wir aber mit der Küche und machen sowohl im Kühlschrank wie in der Mikrowelle gründlich sauber. All das mit natürlichen Reinigungsmitteln, zu denen uns die Autorin am Ende des Buches, einige gute Rezepte liefert. Unter den Hauptzutaten finden sich vor allen Dingen Natron, Zitronensäure, Essig, Backpulver oder auch Salz. Alles simple und natürliche Produkte, die leicht zu erwerben sind und nicht viel kosten. Zum Thema Umweltschutz und Müllproduktion liefert Vreni ebenfalls sinnvolle Tipps. Sicher ist hier für jeden etwas dabei. Mir persönlich fehlt im Alltag meist die Zeit, um all die gutgemeinten Ratschläge zu verwirklichen. Aber wenn wir auch nur einen kleinen Teil davon umsetzen, ist schon ein erster Schritt getan.
Zur Reinigung der Küche zählt vor allem auch ein bewusster Lebensstil, eine gesunde Ernährung und Selbstakzeptanz. Lernen sich selbst zu lieben, von negativen Gedanken zu befreien und diese in positive umzuwandeln, sind wichtige Faktoren, die man für die gewünschte Ordnung verinnerlichen sollte. Reine machen mit Körper und Geist. Dann klappts auch mit all dem Chaos um uns herum.
Wenn man sich beim Putzen kleine Ziele setzt und, um effektiver zu arbeiten, Auszeiten in Form kleiner Pausen gönnt, dann hat man schon viel richtig gemacht. Noch besser wird es mit einem Arbeitsplan. Wir alle lieben es, Listen zu erstellen, warum also nicht auch beim Putzen?
Ich finde das Buch spricht vor allen Dingen junge Leute an, die vielleicht noch nicht allzu lange einen eigenen Haushalt führen. In diesem Fall kann der umfangreiche Ratgeber eine wahre Bereicherung sein. Ich persönlich habe seit etlichen Jahren einen eigenen Haushalt und erledige viele Dinge ganz automatisch oder habe sie längst ausprobiert. Das soll aber nicht heißen, dass ich hier nicht einige neue Eindrücke sammeln konnte. In wie fern ich sie allerdings umsetzen werde, das kann ich noch nicht sagen. Auf jeden Fall möchte ich in Sachen Putzmittel ein paar Versuche starten und auf die natürlichen Produkte zurückgreifen.
Weniger die Putztipps sind es, die mir in diesem Buch besonders gut gefallen haben, sondern viel mehr die Erzählungen aus dem Leben der Autorin. Vreni scheint in den letzten Jahren einen bedeutenden Umschwung erlebt zu haben und es ist ungeheuer interessant, von dieser Entwicklung zu erfahren. Ich fand ihre Ehrlichkeit beeindruckend. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt offen von Angstzuständen, Figurproblemen, oder von Konflikten aus der Schulzeit.