Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kunst - Bildhauerei, Skulptur, Plastik, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau (Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit 1990 wird das ehemalige Wohn- und Atelierhaus des Landauer Künstlers Heinrich Strieffler als städtisches Museum geführt. Innenausstattung und Exponate spannen einen Bogen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Zeit nach 1945. Gerade das Zusammenspiel aus originaler Architektur der 20er Jahren, einer in weiten Bereichen erhaltenen Innenausstattung und vielfältigen Lebenszeugnissen hebt dieses Haus über den Rang einer rein heimatkundlichen Sehenswürdigkeit hinaus. Die Zeit der Jahrhundertwende und der mit ihr verbundene Jugendstil sind für die Geschichte des Hauses und die seines „spiritus rector“ von besonderer Bedeutung. Landau war zu dieser Zeit eine unbedeutende Garnisonsstadt am Rande des Königreiches Bayern wie des Deutschen Reiches. Die Verbindung zur Landeshauptstadt München, Zentrum der Sezession, und die geographische Nähe zu Städten wie Darmstadt und Karlsruhe, die der Jugendstilbewegung verbunden waren, lässt jedoch vermuten, dass Impulse des Fin de Siècle von dort in die pfälzische Provinz gelangten. Mit dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die Glas- und Keramikobjekte aus der kunstgewerblichen Sammlung wissenschaftlich aufzuarbeiten und zu würdigen. Dabei soll beispielhaft aufgezeigt werden, wie die künstlerischen Ideen der Zeit um 1900 die Kulturräume an der Peripherie beeinflussten und welche Bedeutung dies für die aktuelle museale Präsentation hat. Heinrich und Marie Strieffler sind mit ihrer künstlerischen Arbeit bis heute ein wichtiger Teil der Kulturgeschichte der Stadt Landau und der Region. Ihre Stadt- und Dorfansichten und ihre Darstellungen des Alltags in einer vom Weinbau bestimmten Region prägen noch immer das Bild vieler Menschen von „ihrer Pfalz“. Ihre kunstgewerbliche Sammlung dagegen ist vielen Besuchern bis heute unbekannt, führt sie doch – in Schränken und Vitrinen dicht an dicht aufbewahrt – ein Schattendasein. Der Nachweis kulturgeschichtlicher Bedeutsamkeit ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für das Überleben kleiner, eher regional eingebundener Kultureinrichtungen. Diese Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, das im Strieffler-Haus vorhandene Potential auszuloten und Ansätze für eine zeitgemäße Präsentation des Hauses und seiner kunstgewerblichen Sammlung zu eröffnen. Die vorliegende Arbeit umfasst sowohl die Auswertung der Datenblätter zu den einzelnen Exponaten und die Würdigung der Sammlung, als auch die Datenblätter aller untersuchten Exponate.