Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Universität Trier (Pädagogik), Veranstaltung: Allgemeine pädagogische Handlungskompetenz, Sprache: Deutsch, Abstract: "Fünf Jahre Glatzenpflege auf Staatskosten. Jugendarbeit zwischen Politik und Pädagogik." Der provokante Titel eines Buches, das sich kritisch mit Möglichkeiten und Chancen der Jugendarbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen auseinandersetzt, verdeutlicht bereits im Titel das Dilemma der Jugendarbeit in diesem Arbeitsbereich: Inwieweit kann Jugendarbeit in diesem Feld einen Erfolg erzielen, wenn das Phänomen des Rechtsextremismus kein eigentliches Jugendphänomen ist, sondern durchaus in der Mitte der Gesellschaft zu verankern ist? Welche Methoden und Konzepte bieten eine Chance, politische Ideologien der Ungleichheit und ihre gewalttätige Umsetzung einzudämmen? Kann dies überhaupt eine pädagogische Aufgabe sein oder übernimmt die Jugendarbeit im Umgang mit rechtsextremen Kindern und Jugendlichen nur eine "Notnagelfunktion", die politische Instanzen aus der Verantwortung hebt? Betrachtet man nun die Entwicklung politischer Orientierungen und Einstellungen von Kindern und Jugendlichen in den 90er Jahren, so läßt sich gerade in der Akzeptanz rechtsextremer Orientierungen und der Ausübung politisch rechtsextrem motivierter Gewalttaten eine erschreckende Zunahme feststellen: Hoyerswerda, Rostock oder Mölln sind nur einige Orte an denen sich rechtsextreme Übergriffe Anfang der 90er Jahre deutlich manifestierten. Auch heute zeugen noch genügend Schlagzeilen in der Presse von rechtsextremen Jugendlichen. Sicherlich sind rechtsextreme Gewalttaten auch in früheren Jahren vorgekommen. Neu ist jedoch das zunehmend jüngere Alter der Täter, die gesteigerte Gewalt und der hohe Zulauf zu rechtsextremen Organisationen gerade unter Jugendlichen. Für die Jugendarbeit bedeuten diese Tatsachen gerade in den 90er Jahren einen zunehmenden Handlungsbedarf in der Arbeit mit rechtsextremen Cliquen und Jugendlichen. In dieser Hausarbeit soll nun nach einer definitorischen Abgrenzung der Begrifflichkeiten versucht werden, anhand von ausgewählten Jugendstudien rechtsextreme Orientierungen und Einstellungen der Jugend in den 90er Jahren zu erfassen und den sozialisationstheoretischen Ansatz von Willhelm Heitmeyer als potentielle Begründung für diese Phänomene darzustellen. Als eine mögliche Konsequenz im Umgang mit rechtsextremen Jugendlichen wird in einem weiteren Schwerpunkt der Hausarbeit die Akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen vorgestellt, kritisch hinterfragt und eine Alternative dazu in der politischen Jugendbildungsarbeit erörtert. [...]
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