Maria Neubrand erinnert zunächst an die Verbindlichkeit des (später so genannten) Alten Testaments für die neutestamentlichen Texte. Daher ist der Bezug auf Abraham selbstverständlich - auch wenn sich dieser Bezug als konfliktträchtig erweist. Die Zugehörigkeit zum erwählten Volk verleiht keine »Heilssicherheit«, sie wird als Aufgabe gesehen, sich gerecht wie Abraham zu verhalten. Das kann dann auch zum innerjüdischen Konflikt zwischen den Anhängern Christi und den anderen führen, wie die Streitgespräche im Johannesevangelium zeigen. Ein dramatischer Schritt wird allerdings getan, wenn Paulus nun Abraham als Identifikationsfigur auch für die Nichtjuden sieht, die auf ihre Weise in Abraham erwählt sind. Diese theologische Einsicht führt zu den sehr verwickelten Gedankengängen in Röm 4 und in Gal 3f. Die Nichtjuden werden durch Jesus Christus in das rechte Verhältnis zu Gott gebracht und damit zu Nachkommen Abrahams, der in rechter Weise geglaubt hat. Solche Nachkommenschaft hat dann allerdings mit der genealogischen Einheit des Volkes Israel nicht mehr viel zu tun. (Aus dem Vowort von Ernstpeter Maurer)
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