Darf ein Pfarrer nicht an Gott glauben - zumindest nicht an den personalen Gott, wie er traditionell verkündigt wird? Darf ein Pfarrer das auch sagen? Klaas Hendrikse schildert seine eigene Entwicklung vom Nichtgläubigen zum atheistischen Gemeindepfarrer. Authentisch und überzeugend legt er dar, warum er glaubt, dass Gott sich in menschlichen Beziehungen ereignet und dass 'glauben' mehr mit dem Leben als mit Religion zu tun hat. All jenen, die glauben möchten, aber wegen der gängigen Rede von Gott keinen Zugang zu Gott finden, zeigt Klaas Hendrikse so einen Weg auf, sich von vorgegebenen Gottesvorstellungen zu lösen und eine neue Form zu glauben zu finden. Klaas Hendrikse versucht den Zweifeln und Fragen der heutigen Menschen nicht mit Antworten aus vergangenen Jahrhunderten zu begegnen. Er ist überzeugt, dass die Kirchen die Zweifel am traditionellen Gottesverständnis, die auch bei vielen kirchentreuen Christen da sind, ernstnehmen und sie als Teil des Glaubens integrieren müssen - auch im Gottesdienst und in der Seelsorge.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Uwe Justus Wenzel äußert sich verhalten über Klaas Hendrikses Buch "Glauben an eine Gott, den es nicht gibt". Er sieht in dem Buch des pensionierten niederländischen Gemeindepfarrers, der sich selbst als religiösen Atheisten versteht, ein Plädoyer für eine sehr weitgehende Öffnung der Kirche. Dabei attestiert er Hendrike durchaus eine Reihe von interessanten Gedanken, etwa die Idee, dass Gott nicht die Antwort auf unsere Fragen, sondern selber eine Frage geworden sei. Allerdings bleibt seines Erachtens vieles auf einer suggestiven Ebene. Da sich der Autor von zentralen christlichen Glaubenssätzen verabschiedet, scheint Wenzel das Werk in christlich-theologischer Hinsicht ziemlich dürftig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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