Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Universität Regensburg (Katholisch-theologische Fakultät), Veranstaltung: Symboldidaktik - Auslaufmodell oder tragende Stütze des Religionsunterrichts?, Sprache: Deutsch, Abstract: Erich Feifel, der Mitbegründer einer wissenschaftlich fundierten Symboldidaktik, hat erstmals die Bedeutung, ja die Bedingtheit der Glaubensfähigkeit durch die Verknüpfung von Lebenserfahrungen und der überlieferten Bibeltradition thematisiert. Er war einer der Pioniere, der die christliche Tradition aufgrund ihrer „Abgehobenheit“ vom Alltag des Einzelnen kritisierte und der ein Wirksamwerden des christlichen Glaubens unter Einbeziehung der konkreten menschlichen Erfahrungen postulierte. Grund genug, ihn hier kurz mit seinen wichtigsten Lebensdaten und „Denkstationen“ vorzustellen. Erich Feifel wurde am 27. September 1925 als eines von sieben Kindern in Lauchheim, Baden-Württemberg, geboren. Seine Kindheit verlief nicht idyllisch, wie er selbst schrieb.1Sie war geprägt von Inflation, Nationalsozialismus und vom Tod dreier Geschwister. Aufgrund der Inflation schon zu einem kargen Dasein und zu zeitweiser Armut verbannt, wetterte sein Vater, ein katholischer Lehrer, öffentlich gegen den Führer und dessen unkritische und gottähnliche Huldigung durch das Volk, was ihm eine Strafversetzung nach der anderen einbrachte. Es drohte sogar die Einweisung ins Konzentrationslager. Dank einflussreicher Freunde und eines nach dem ersten Weltkrieg verliehenem Ritterkreuzes, eine der höchsten Auszeichnungen damals, entging er zwar knapp der Inhaftierung, durfte aber seine Lehrtätigkeit nicht mehr ausüben. Hinzu kam, dass Feifel innerhalb von sechs Jahren drei seiner Geschwister verlor: Zwei Brüder starben an der Front, eine Schwester starb im Alter von 18 Jahren an einer Blutvergiftung. Feifels Adoleszenz war geprägt vom Krieg. Er wuchs mit einer allgegenwärtigen, menschenfeindlichen Ideologie auf und die Situation spitzte sich mit Kriegsausbruch 1939 noch weiter zu. Der kleine Erich musste erleben, wie seine Heimat zum Kriegsschauplatz wurde und die Bedrohung für sein Leben und das seiner Familie zunahm. Mit 18 Jahren wurde er zum Reichsarbeitsdienst abkommandiert, anschließend musste auch er an die Front, von wo aus er in Kriegsgefangenschaft geriet, die mit Ende des Krieges endete.