Inwieweit ist die islamische Normlehre in klassischer und moderner Auffassung in der Lage, die Herausforderungen der Gleichstellung der Frau zu meistern und den Anspruch des universalen menschenrechtlichen Egalitarismus einzulösen? Arhan Kardas bietet zunächst einen rechtlich-philosophischen Überblick über die Thematik und behandelt anschließend im Bereich des öffentlichen Rechts die Frage der Leitung des Staatswesens durch Frauen sowie im zivilrechtlichen Bereich die erbrechtliche Diskriminierung der Frau. Der Autor setzt die Methode des Rechtsvergleichs auf der Mikro- und Makroebene ein und analysiert die internationalen und regionalen, zum Teil islamisch-geprägten Menschenrechtsdokumente. Auf der Grundlage historischer Tiefenschichtung entwickelt er eine neue Theorie - die der Übertragung oder Vertagung - für die Interpretation des Korans und der prophetischen Sunna. Sie ermöglicht es, der Gleichstellung der Frau in der islamischen Normlehre Rechnung zu tragen, und leistet so einen Beitrag zum menschenrechtlichen Diskurs. Geboren 1974; Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie und Geschichte an den Universitäten Ankara, Bilkent und Gazi; 2002-08 Vorstand des ,Friede-Institut für Dialog' in Wien; Magisterstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien; 2019 Promotion (Nürnberg-Erlangen, unter der Betreuung von Prof. Dr. Dr. h. c. Mathias Rohe); 2016-20 Lehraufträge im Fach Jüdische Studien und Religionswissenschaft an der Universität Potsdam und der Respect Graduate School, Bethlehem, USA; Islam-Referent beim Akademikerbund Hamburg.
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