Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Deutschland und Europa in der Weltwirtschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir können das Rad der Globalisierung nicht zurückdrehen – wir werden mit ihr leben müssen. Die Frage ist, wie wir sie so gestalten können, dass sie den größtmöglichen Nutzen für die größtmögliche Zahl von Menschen schafft. Und um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir global agierende öffentliche Institutionen, die mithelfen, die Regeln auszuarbeiten.“ Mit dieser Einschätzung umreißt Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaft und einstiger Chefvolkswirt der internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (kurz Weltbank), nicht nur die Notwendigkeit und Zielsetzung einer Politik mit globaler Dimension. Er weisst auch auf die potentielle Umsetzungsstrategie hin, mit welcher sich die globale Gemeinschaft den Gegebenheiten des 21. Jahrhundert stellen muss und die seit Ende des vergangenen Jahrhunderts als „Global Governance“ in der Globalisierungsdebatte bezeichnet wird. Doch welchen Anforderungen muss sich eine zunehmend von globalen Prozessen und Erfordernissen geprägte Weltpolitik stellen, um durch wirkliche Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor, der bis dato scheinbar die Triebfeder der Globalisierung darstellt, an Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen? Wie realistisch ist eine Global Public Policy und welche Transformationsschritte müssen gegangen werden, damit das derzeitige System, das man globale Politikgestaltung ohne globale Regierung nennen könnte, in dem einige wenige Institutionen und Akteure das Sagen haben, transparenter und demokratischer gestaltet werden könnte? Diese zentralen Fragen sollen die Basis für die Analyse der derzeit vorherrschenden Vorstellungen des Global Governance Begriffes darstellen. Da die Beantwortung besagter Problemstellungen ebenso komplexe wie auch in weiten Teilen sehr abstrakte Lösungen erfordern, kann diese Arbeit aufgrund ihres Umfanges die Thematik lediglich ansatzweise beleuchten und mögliche Lösungsstrategien nur hinsichtlich ausgewählter Bereiche vorschlagen. Vor diesem Hintergrund soll der erste Teil zum einen der Begriffsklärung dienen und zum anderen eine Bestandsaufnahme dessen sein, was sich bis zum heutigen Zeitpunkt unter dem Deckmantel von Global Governance verbirgt. Deshalb werden die zwei bedeutendsten Internationalen Finanz-Institutionen (IFI’s), der IWF und die Weltbank, im Fokus der Untersuchung stehen, wobei auf ihre Historie, Aufgaben und grundlegende Zielstellungen eingegangen sowie eine Einschätzung des Erfolges bzw. Misserfolges vorgenommen werden.