Produktdetails
- Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
- Erscheinungstermin: 4. November 2007
- Deutsch
- ISBN-13: 9783531901251
- Artikelnr.: 37350818
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.06.2006Rock und Stock
Globalisierung als rechtsextremes Agitationsthema
Die Globalisierung bringt die Dinge zum Tanzen, aber sich selbst in Verruf bei der Umgruppierung von Gewinnern zu Verlierern. Die Anonymität der Wirtschaftsdynamik, die Entsicherung der Arbeitsplätze und Überfremdungsängste durchbeben tradierte Empfindungslandschaften. Defensive Aggressivität schließt im Gegenzug zu rechtsextremen Offensiven mit antiwestlicher Stoßrichtung auf. Offenbar wächst eine Feindgemeinschaft bei nichtidentischen Zielen. Doch auf einer solchen Stufe ist es nicht mehr entscheidend, ob die Vereinigten Staaten als "zionistisch okkupiert" oder als "großer Satan" angesehen werden. Denn: "Das Trade Center gilt in beiden Fällen als überragendes Symbol ,der mammonistischen Weltherrschaft' (Horst Mahler)." Von "Deutschlands Jungdemokraten" (NPD) wird zum Beispiel dieser Weltprozeß wahrgenommen als Angriff auf die Selbstbestimmung der Völker: "Wir aber wollen nicht entarten zu dem, was man Weltbürgertum nennt, ohne Identität und ohne Seele."
Funktioniert bereits eine globalisierte Vernetzungstechnik im Kampf gegen die Globalisierung? Dieser Frage ging ein Expertenteam in mehrjährigen transatlantischen workshops nach. Die Beiträge sind in zwei Abteilungen gegliedert: "Ideologie des globalisierten Rechtsextremismus" und "Struktur des globalisierten Rechtsextremismus". Thomas Greven eröffnet mit der Kritik an den antiglobalen Gegenentwürfen zu Neoliberalismus und Global Governance. Weitere Themen sind: die Globalisierung als rechtsextremistisches Agitationsthema, die Schubwirkung von Antisemitismus und Holocaust-Leugnung, der "mainstream" europäischer Rechtsparteien als Brücke zu Extrempositionen und die intellektuelle neue Rechte in Rußland.
Im zweiten Teil folgen Aufsätze über die transnationale Infrastruktur der extremistischen Rechten, die "Internationale des Online-Extremismus", die Verbindungen zwischen Rechtsextremismus und Islamismus sowie die Rolle von Frauen in der Transnationalisierung des Rechtsextremismus. Dabei ermittelt Brigitte Brück, daß Postfeministinnen in der Szene der Rechtsextremen gleichermaßen auftreten als "Tradiererinnen und Modernisiererinnen". Und auch dies im Problem-Set der revolutionären Situation vor Ort. Von welcher Intensität, von welcher gemeinsamen Schlagkraft, wäre etwa zu fragen, zeugen jedoch als Beweis internationaler Vernetzung Schulaktionen von Rechtsextremisten in den Vereinigten Staaten und in Deutschland, "durch massenhafte Verteilung einer Rechtsrock-CD ihre Ideologie an Jugendliche heranzutragen"?
Der investigative Eifer der Autoren fördert zum Teil staunenswerte Details, Fermente und Formationen als Indikatoren eines "globalisierten Rechtsextremismus" zutage. Doch reichen all die Pixel zum Steckbrief? Daß die Herausgeber ihren Buchtitel mit einem Fragezeichen versehen, ist nur redlich. Handelt es sich doch um ein wenngleich sehr informatives Ja-aber-Buch. So etwa, wenn eingangs Dieter Dettke Rechtsextremismus benennt als "im Kern gegen Menschenrechte, Demokratie und die Würde des Menschen weltweit gerichtet". Von der Latenz ästhetisierter Klischees bis zur Gewaltbereitschaft gibt es indes vielfältigste flirrende Einstellungsmuster extremistischer Aggregationen. Hat nicht zudem der Linksextremismus (zumindest in seiner bisherigen Praxis) einst selbst terroristische Kombinate von PLO, Eta, Roten Brigaden und RAF zu bilden versucht aus gemeinsamer Feindschaft zum "Westen"? Dettkes Appelle zur Abwehr des Extremismus mittels einer Stärkung der "zivilgesellschaftlichen Kräfte" bleibt eher schönwogig.
Dem Eifer um Theoriefähigkeit fallen die Realitäten zu oft in den Rücken. Zum Beispiel existiert auch unter rassisch Verfolgten durchaus Rassismus. So bilden die Degesi eine verachtete Kaste innerhalb der verachteten Minderheit der slowakischen Roma. Das Fluide dokumentiert auch jetzt Frankreichs Rechte. Während sie gegen Moslems mobilisiert, umkuschelt sie Immigranten aus der Subsahara. Oder welche Koordinaten sind dafür zu bemühen, daß es mit einer Harvard-Studie nachgewiesene extreme "Leistungsspreizungen" (Nathan Glazer) unter Ethnien in multikulturellen Ländern gibt, daß zugleich eine ethische Neubefestigung des Westens längst mit dem "gewachsenen Selbstbewußtsein nichtwestlicher Kulturkreise" (Huntington) konkurriert? Insgesamt darf man den Sammelband verdienstvoll nennen. Er veranschaulicht doch positiv, weshalb die Ismen, zumal Globalismus und Rechtsextremismus, nur mit der ständigen Korrektur definitorischer Unzulänglichkeiten auf den Begriff zu bringen sind. Indes ist der Verweis auf die hohe Komplexität kein Grund zur Entwarnung.
MANFRED FUNKE
Thomas Greven/Thomas Grumke (Herausgeber): Globalisierter Rechtsextremismus? Die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006. 227 S., 26,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Globalisierung als rechtsextremes Agitationsthema
Die Globalisierung bringt die Dinge zum Tanzen, aber sich selbst in Verruf bei der Umgruppierung von Gewinnern zu Verlierern. Die Anonymität der Wirtschaftsdynamik, die Entsicherung der Arbeitsplätze und Überfremdungsängste durchbeben tradierte Empfindungslandschaften. Defensive Aggressivität schließt im Gegenzug zu rechtsextremen Offensiven mit antiwestlicher Stoßrichtung auf. Offenbar wächst eine Feindgemeinschaft bei nichtidentischen Zielen. Doch auf einer solchen Stufe ist es nicht mehr entscheidend, ob die Vereinigten Staaten als "zionistisch okkupiert" oder als "großer Satan" angesehen werden. Denn: "Das Trade Center gilt in beiden Fällen als überragendes Symbol ,der mammonistischen Weltherrschaft' (Horst Mahler)." Von "Deutschlands Jungdemokraten" (NPD) wird zum Beispiel dieser Weltprozeß wahrgenommen als Angriff auf die Selbstbestimmung der Völker: "Wir aber wollen nicht entarten zu dem, was man Weltbürgertum nennt, ohne Identität und ohne Seele."
Funktioniert bereits eine globalisierte Vernetzungstechnik im Kampf gegen die Globalisierung? Dieser Frage ging ein Expertenteam in mehrjährigen transatlantischen workshops nach. Die Beiträge sind in zwei Abteilungen gegliedert: "Ideologie des globalisierten Rechtsextremismus" und "Struktur des globalisierten Rechtsextremismus". Thomas Greven eröffnet mit der Kritik an den antiglobalen Gegenentwürfen zu Neoliberalismus und Global Governance. Weitere Themen sind: die Globalisierung als rechtsextremistisches Agitationsthema, die Schubwirkung von Antisemitismus und Holocaust-Leugnung, der "mainstream" europäischer Rechtsparteien als Brücke zu Extrempositionen und die intellektuelle neue Rechte in Rußland.
Im zweiten Teil folgen Aufsätze über die transnationale Infrastruktur der extremistischen Rechten, die "Internationale des Online-Extremismus", die Verbindungen zwischen Rechtsextremismus und Islamismus sowie die Rolle von Frauen in der Transnationalisierung des Rechtsextremismus. Dabei ermittelt Brigitte Brück, daß Postfeministinnen in der Szene der Rechtsextremen gleichermaßen auftreten als "Tradiererinnen und Modernisiererinnen". Und auch dies im Problem-Set der revolutionären Situation vor Ort. Von welcher Intensität, von welcher gemeinsamen Schlagkraft, wäre etwa zu fragen, zeugen jedoch als Beweis internationaler Vernetzung Schulaktionen von Rechtsextremisten in den Vereinigten Staaten und in Deutschland, "durch massenhafte Verteilung einer Rechtsrock-CD ihre Ideologie an Jugendliche heranzutragen"?
Der investigative Eifer der Autoren fördert zum Teil staunenswerte Details, Fermente und Formationen als Indikatoren eines "globalisierten Rechtsextremismus" zutage. Doch reichen all die Pixel zum Steckbrief? Daß die Herausgeber ihren Buchtitel mit einem Fragezeichen versehen, ist nur redlich. Handelt es sich doch um ein wenngleich sehr informatives Ja-aber-Buch. So etwa, wenn eingangs Dieter Dettke Rechtsextremismus benennt als "im Kern gegen Menschenrechte, Demokratie und die Würde des Menschen weltweit gerichtet". Von der Latenz ästhetisierter Klischees bis zur Gewaltbereitschaft gibt es indes vielfältigste flirrende Einstellungsmuster extremistischer Aggregationen. Hat nicht zudem der Linksextremismus (zumindest in seiner bisherigen Praxis) einst selbst terroristische Kombinate von PLO, Eta, Roten Brigaden und RAF zu bilden versucht aus gemeinsamer Feindschaft zum "Westen"? Dettkes Appelle zur Abwehr des Extremismus mittels einer Stärkung der "zivilgesellschaftlichen Kräfte" bleibt eher schönwogig.
Dem Eifer um Theoriefähigkeit fallen die Realitäten zu oft in den Rücken. Zum Beispiel existiert auch unter rassisch Verfolgten durchaus Rassismus. So bilden die Degesi eine verachtete Kaste innerhalb der verachteten Minderheit der slowakischen Roma. Das Fluide dokumentiert auch jetzt Frankreichs Rechte. Während sie gegen Moslems mobilisiert, umkuschelt sie Immigranten aus der Subsahara. Oder welche Koordinaten sind dafür zu bemühen, daß es mit einer Harvard-Studie nachgewiesene extreme "Leistungsspreizungen" (Nathan Glazer) unter Ethnien in multikulturellen Ländern gibt, daß zugleich eine ethische Neubefestigung des Westens längst mit dem "gewachsenen Selbstbewußtsein nichtwestlicher Kulturkreise" (Huntington) konkurriert? Insgesamt darf man den Sammelband verdienstvoll nennen. Er veranschaulicht doch positiv, weshalb die Ismen, zumal Globalismus und Rechtsextremismus, nur mit der ständigen Korrektur definitorischer Unzulänglichkeiten auf den Begriff zu bringen sind. Indes ist der Verweis auf die hohe Komplexität kein Grund zur Entwarnung.
MANFRED FUNKE
Thomas Greven/Thomas Grumke (Herausgeber): Globalisierter Rechtsextremismus? Die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006. 227 S., 26,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.05.2006Völkisch und international
Auch Rechtsextremisten organisieren sich inzwischen global
Seltsame Bilder: Skinheads, die nach „Internationaler Solidarität” rufen. Neonazis, die zwischen eher linken Protestanten wie beim G8-Gipfel vor fünf Jahren in Genua auftauchen. Völkisches Denken und internationales Auftreten sind für die moderne Rechte offenbar kein Widerspruch - sondern Taktik: „An die Spitze einer neuen deutschen Friedensbewegung und aller Globalisierungsgegner” wollte der NPD-Vorsitzende Udo Voigt seine Partei schon 2001 setzen.
Die Rechtsextremisten hätten Globalisierung erfolgreich als Agitations- und Kampfthema entdeckt, schreibt Thomas Greven: Sogar vergleichsweise gemäßigte Parteien wie die österreichische FPÖ oder die Republikaner würden sich mittlerweile wie die NPD oder der französische „Front National” für die Globalisierungsverlierer stark machen. Entsprechend habe sich die Anhängerbasis verändert: Neben dem Kleinbürgertum wachse der Anteil von gering qualifizierten Arbeitnehmern und Arbeitslosen.
Rechtsextreme fordern „einen ethnisch und politisch homogenen National- und Rassenstaat”, wie Armin Pfahl-Traughber erklärt, und zudem eine „raumorientierte Volkswirtschaft”, von der die NPD nebulös spricht. Gegner sind wie üblich die angebliche jüdische Weltverschwörung, amerikanischer Imperialismus und der Großkapitalismus. Die Rechte bediene sich vermeintlich typischer Positionen der Linken, die bei den Rechtsextremisten aber in ganz anderen ideologischen Prägungen wurzeln, in Rassismus und Antisemitismus, in Ablehnung von Menschenrechten und Parlamentarismus.
Fehlt noch eine Erklärung für die plötzliche Vereinbarkeit von Ultranationalismus länderübergreifender Zusammenarbeit rechter Gruppen. Diese hätten ein transnationales Netzwerk geknüpft, schreibt Thomas Grumke, „das von einer kollektiven Identität und einer internationalen kompatiblen Ideologie getragen wird”. Entscheidend sei, zur „weißen Rasse” und zum abendländischen Kulturkreis zu gehören. „Die kompatiblen ideologischen Elemente sind pan-arischer Rassismus und Antisemitismus”, erläutert Grumke. Nationalität wird also nicht von Staatsangehörigkeit oder Geografie bestimmt, sondern von der Rasse.
Obwohl die Rechte sogar innerhalb mancher Länder zerstritten ist, manifestiere sich der transnationale Rechtsextremismus in Organisationen wie der „European National Front”, in der sich ein Dutzend Parteien und Gruppierungen aus Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich zusammengeschlossen haben. Es herrsche ein permanenter Informationsaustausch und ein reger Veranstaltungstourismus, schreibt Grumke: Beim jährlichen Marsch zum Todestag von Rudolf Heß seien 2004 etwa ein Fünftel der Demonstranten aus dem Ausland angereist.
Eine besondere Rolle spielt das Internet. Propaganda, Tonträgerund Devotionalien seien „weltweit verfügbar und können unter Umgehung nationaler Rechtsnormen an jeden Ort der Welt gelangen” (Grumke). Fast alle Autoren warnen vor dem internationalen rechtsextremistischen Potenzial: Die Erfolgsaussichten der Rechten hingen davon ab, „ob die Politik der Wut auch von anderen Akteuren aufgegriffen” werde, betont Greven.
STEFFEN HEINZELMANN
THOMAS GREVEN/THOMAS GRUMKE (Hrsg.): Globalisierter Rechtsextremismus? Die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung. VS/Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006. 227 Seiten, 26,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Auch Rechtsextremisten organisieren sich inzwischen global
Seltsame Bilder: Skinheads, die nach „Internationaler Solidarität” rufen. Neonazis, die zwischen eher linken Protestanten wie beim G8-Gipfel vor fünf Jahren in Genua auftauchen. Völkisches Denken und internationales Auftreten sind für die moderne Rechte offenbar kein Widerspruch - sondern Taktik: „An die Spitze einer neuen deutschen Friedensbewegung und aller Globalisierungsgegner” wollte der NPD-Vorsitzende Udo Voigt seine Partei schon 2001 setzen.
Die Rechtsextremisten hätten Globalisierung erfolgreich als Agitations- und Kampfthema entdeckt, schreibt Thomas Greven: Sogar vergleichsweise gemäßigte Parteien wie die österreichische FPÖ oder die Republikaner würden sich mittlerweile wie die NPD oder der französische „Front National” für die Globalisierungsverlierer stark machen. Entsprechend habe sich die Anhängerbasis verändert: Neben dem Kleinbürgertum wachse der Anteil von gering qualifizierten Arbeitnehmern und Arbeitslosen.
Rechtsextreme fordern „einen ethnisch und politisch homogenen National- und Rassenstaat”, wie Armin Pfahl-Traughber erklärt, und zudem eine „raumorientierte Volkswirtschaft”, von der die NPD nebulös spricht. Gegner sind wie üblich die angebliche jüdische Weltverschwörung, amerikanischer Imperialismus und der Großkapitalismus. Die Rechte bediene sich vermeintlich typischer Positionen der Linken, die bei den Rechtsextremisten aber in ganz anderen ideologischen Prägungen wurzeln, in Rassismus und Antisemitismus, in Ablehnung von Menschenrechten und Parlamentarismus.
Fehlt noch eine Erklärung für die plötzliche Vereinbarkeit von Ultranationalismus länderübergreifender Zusammenarbeit rechter Gruppen. Diese hätten ein transnationales Netzwerk geknüpft, schreibt Thomas Grumke, „das von einer kollektiven Identität und einer internationalen kompatiblen Ideologie getragen wird”. Entscheidend sei, zur „weißen Rasse” und zum abendländischen Kulturkreis zu gehören. „Die kompatiblen ideologischen Elemente sind pan-arischer Rassismus und Antisemitismus”, erläutert Grumke. Nationalität wird also nicht von Staatsangehörigkeit oder Geografie bestimmt, sondern von der Rasse.
Obwohl die Rechte sogar innerhalb mancher Länder zerstritten ist, manifestiere sich der transnationale Rechtsextremismus in Organisationen wie der „European National Front”, in der sich ein Dutzend Parteien und Gruppierungen aus Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich zusammengeschlossen haben. Es herrsche ein permanenter Informationsaustausch und ein reger Veranstaltungstourismus, schreibt Grumke: Beim jährlichen Marsch zum Todestag von Rudolf Heß seien 2004 etwa ein Fünftel der Demonstranten aus dem Ausland angereist.
Eine besondere Rolle spielt das Internet. Propaganda, Tonträgerund Devotionalien seien „weltweit verfügbar und können unter Umgehung nationaler Rechtsnormen an jeden Ort der Welt gelangen” (Grumke). Fast alle Autoren warnen vor dem internationalen rechtsextremistischen Potenzial: Die Erfolgsaussichten der Rechten hingen davon ab, „ob die Politik der Wut auch von anderen Akteuren aufgegriffen” werde, betont Greven.
STEFFEN HEINZELMANN
THOMAS GREVEN/THOMAS GRUMKE (Hrsg.): Globalisierter Rechtsextremismus? Die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung. VS/Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006. 227 Seiten, 26,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
"Das Buch [...] macht auf ein Problem aufmerksam, das bisher von der Forschung über Rechtsextremismus in Europa und den USA kaum beachtet wird; das aber, betrachten wir die Wirkungen und politischen Entwicklungen, längst in der Mitte der Gesellschaften angekommen ist." www.socialnet.de, 09.01.2007
"Es ist den Autoren und Herausgebern gelungen, eine der Paradoxien unserer globalisierten Welt verständlicher zu machen." www.e-politik.de, 16.08.2006
"Insgesamt darf man den Sammelband verdienstvoll nennen." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.2006
"Es ist den Autoren und Herausgebern gelungen, eine der Paradoxien unserer globalisierten Welt verständlicher zu machen." www.e-politik.de, 16.08.2006
"Insgesamt darf man den Sammelband verdienstvoll nennen." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.2006
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Manfred Funke schreibt diesem Sammelband zu einem globalisierten Rechtsextremismus, der aus einem internationalen Workshop hervorgegangen ist, durchaus Verdienste zu, lässt sich aber dennoch nicht ganz überzeugen. In zwei Teilen behandelt das Buch Ideologien und Strukturen eines weltweiten Rechtsextremismus und wartet dabei mit zum Teil erstaunlichen Einzelbeobachtungen auf, wie der Rezensent lobt. Ob sich aber wirklich mit Fug und Recht von einem "globalisierten Rechtsextremismus" sprechen lässt, wie die Autoren es tun, das zieht der Rezensent zumindest in Zweifel. Und so biete der Sammelband zwar unbestreitbar viele interessante Informationen, doch bleibt die Grundthese zumindest fraglich. Nicht zuletzt deshalb sei das Fragezeichen im Titel auch angemessen, wie Funke betont.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH