Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Weltpolitik zwischen Globalisierung und Fragmentierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung „Wir leben in einer brandneuen Welt der Gleichzeitigkeit. Die Zeit hat aufgehört, der Raum ist dahingeschwunden. Wir leben heute in einem globalen Dorf.“1 Diese Vision eines „global village“ formulierte Marshall McLuhan bereits 1967, also in Zeiten eines Systemkonfliktes, der die Welt in zwei Hälften teilte und noch lange vor der Existenz des Internet. Die elektronische Schalttechnik, so McLuhan, verstricke die Menschen tief ineinander, die elektronische Interdependenz forme die Welt zu einem globalen Dorf um. Mit der rasanten Diffusion der interaktiven Informations- und Kommunikationsmedien und der Öffnung des eisernen Vorhanges haben die grenzüberschreitenden Interaktionen und Interdependenzen ein bis vor kurzem ungeahntes Niveau erreicht. Jedoch verlaufen die eng miteinander verwobenen Megatrends Informatisierung und Globalisierung von Wirtschaft, Kultur und Politik weitaus weniger reibungslos und problembehafteter als dies McLuhans Metapher vielleicht erwarten läßt. Einige dieser Problemlagen sollen in der folgenden Betrachtung thematisiert werden. Es ist zunächst nötig, daß die in öffentlicher und wissenschaftlicher Debatte inflationär verwendeten Termini „Globalisierung“ und „(globale) Informationsgesellschaft“ eine begriffliche und inhaltliche Annäherung erfahren. Hierauf sollen einige wesentliche Strukuren des globalen Kommunikationsraumes skizziert werden. Zentral sind hierbei die starken Kommunikationsungleichheiten rund um den Globus sowie eine fortschreitende Kommerzialisierung im Medienbereich, die viele Probleme für das politische System nach sich ziehen und die Notwendigkeit einer Medien- und Kommunikationspolitik deutlich machen, die über den nationalstaatlichen Rahmen hinausgeht. Abschließend werden Entwicklung und das Kommunikationspotential des Internet vorgestellt, das durch seine globale und dezentrale Struktur zu dem Medium der globalen Informationsgesellschaft zu werden scheint. Dieser Teil leitet gleichsam zu dem Themenfeld „Internet und Politik“ über, das gegenwärtig sehr kontrovers diskutiert und Thema vielzähliger Publikationen ist. Nach einigen Ausführungen über „Netzpolitik“, in der die politische Einflußmöglichkeit bei der Gestaltung des Netzes hinterfragt werden soll, steht die Nutzung der Online-Medien bei der politischen Kommunikation und die erwarteten Konsequenzen für die politische Öffentlichkeit im Mittelpunkt. ...