Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Sonstiges, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Afrikanistik), Veranstaltung: Afrika in der Globalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll versucht werden, die Globalisierung als eine marktmächtige Tendenz zu betrachten und nicht als etwas Statisches, das einfach nur ist. Es handelt sich dabei um einen Vorgang, der gestaltungsfähig ist, allerdings müssen sich dafür die beteiligten Akteure die entsprechenden Kanäle erschließen, innerhalb derer eine Gestaltung möglich wird. Denn schon die Tendenz lässt erkennen, dass bei einer fraglosen Anpassung an die Zwänge der weltweiten Waren- und Finanzmärkte neue Möglichkeiten politischen Handelns jenseits herkömmlicher nationalstaatlicher Konzepte ausgeblendet werden. Dadurch entstehen oder erhalten sich Bedingungen einer rein marktorientierten Globalisierung, in deren Rahmen die moderne Massendemokratie in Gefahr gerät. Einige konstitutive Voraussetzungen moderner demokratischer Gesellschaften werden konterkariert, so der Nationalstaat, dessen territoriale Bindung der demokratischen Gemeinschaft perforiert wird. Zudem führt eine Anpassung an marktliberale Forderungen, damit verbundener Abbau der sozialen Sicherungssysteme und Unterhöhlung des sozialstaatlichen Konsens, zu einem Zusammenbruch des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wenn dieser aufgebrochen ist, vergrößert sich die Schere zwischen arm und reich und damit zunehmend auch zwischen mächtig und ohnmächtig. Dabei wird offenbar, wie abstrakt die Vorstellung einer Gemeinschaft freier und gleicher Bürger ist, die ebenso frei und gleich am politischen Prozess partizipieren sollten. Das Gefühl einer nationalen Gemeinschaft muss dadurch entweder geschwächt werden oder es ergeht sich in noch weitaus übersteigerte mythologische Bindungen, wobei eine Rückentwicklung zu autoritären Mustern nicht mehr ausgeschlossen ist. Die Gestaltungsmöglichkeiten von Demokratie werden damit immens eingeschränkt. Von dieser nicht wünschenswerten Perspektive ausgehend, soll Ziel dieser Arbeit sein, die Chancen von Demokratie innerhalb sich zunehmend globalisierender Gesellschaften herauszustellen, die sich momentan noch von einem „autoritären Liberalismus“ oder einer „Marktdiktatur“ bedroht sehen. Diese Möglichkeiten ergeben sich bei einer Beachtung der Ambivalenzen des zyklisch verlaufenden Prozesses der Globalisierung. So wäre es erforderlich, dass sich neue lebensfähige Gemeinschaften partizipativer Bürger herausbilden, die in der Lage sind, gegenüber den Sachzwängen des Weltmarktes um Einfluss zu ringen. [...]