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Der globale Handel befindet sich im Umbruch. Nachdem auf den internationalen Gipfeln lange das Mantra des Freihandels hochgehalten worden war, wird seit einiger Zeit häufiger von (un-)fairen Handelsbeziehungen gesprochen. Ironischerweise geht es dabei inzwischen weniger um die Förderung verbesserter Arbeits- und Umweltbedingungen in Entwicklungsländern als vielmehr um den Versuch der Trump-Administration in den USA, andere Länder auf eine ausgeglichene Handelsbilanz zu verpflichten. Vor dem Hintergrund des Scheiterns der Doha-Runde in der Welthandelsorganisation birgt diese strategische…mehr

Produktbeschreibung
Der globale Handel befindet sich im Umbruch. Nachdem auf den internationalen Gipfeln lange das Mantra des Freihandels hochgehalten worden war, wird seit einiger Zeit häufiger von (un-)fairen Handelsbeziehungen gesprochen. Ironischerweise geht es dabei inzwischen weniger um die Förderung verbesserter Arbeits- und Umweltbedingungen in Entwicklungsländern als vielmehr um den Versuch der Trump-Administration in den USA, andere Länder auf eine ausgeglichene Handelsbilanz zu verpflichten. Vor dem Hintergrund des Scheiterns der Doha-Runde in der Welthandelsorganisation birgt diese strategische Orientierung einen beträchtlichen Sprengstoff. Vieles deutet darauf hin, dass die handelspolitischen Liberalisierungspläne der OECD-Staaten zukünftig nicht mehr nur auf die Widerstände der globalisierungskritischen Bewegung und vieler Schwellen- und Entwicklungsländer stoßen, sondern – unter Verweis auf die Ziele der nationalen Souveränität und industriellen Entwicklung – ebenso auf die rechtspopulistischer Kräfte. Noch scheint die Weltwirtschaft jedoch von einem protektionistischen Wettlauf wie in den 1930er Jahren weit entfernt. Vorerst haben die skizzierten Tendenzen "nur" zu einer Abkehr vom Multilateralismus geführt. An dessen Stelle ist zugleich ein exzessiver Bilateralismus getreten, d.h. die Aushandlung umfassender Handels- und Investitionsabkommen wie z.B. TTIP, CETA, JEFTA, EPAS etc. Ob und in welcher Form diese Abkommen zustande kommen und umgesetzt werden, ist vielfach noch unklar. Es ist jedoch offensichtlich, dass diese Abkommen aufgrund ihrer investitions- und entwicklungspolitisch umstrittenen Elemente oft sehr stark politisiert sind. Nicht zuletzt wegen dieser ungeklärten Streitfragen setzt sich POLITIKUM in diesem Heft mit den veränderten handels- und entwicklungspolitischen Perspektiven auseinander.
Autorenporträt
Prof. Dr. Gabriel Felbermayr ist Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft am ifo Institute für Wirtschaftsforschung in München. Dr. Karin Fischer ist historische Sozialwissenschaftlerin und leitet die Abteilung Politik und Entwicklungsforschung des Instituts für Soziologie an der Johannes Kepler Universität Linz. Prof. Dr. Silja Graupe ist Professorin für Ökonomie und Philosophie sowie Leiterin des Instituts für Ökonomie an der Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues. Prof. Dr. Reinhold Hedtke ist Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften und Wirtschaftssoziologie an der Universität Bielefeld. Dr. Holger Janusch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Internationale Politische Ökonomie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Ökonomische Bildung (IÖB), An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Dr. Franziska Müller ist Leiterin der Nachwuchsgruppe "GLOCALPOWER – funds, tools and networks for an African energy transition" an der Universität Kassel. Prof. Dr. Ingo Pies hat den Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg inne. Prof. Dr. Stefan A. Schirm ist Professor für Internationale Politik an der Ruhr Universität Bochum. PD Dr. Stefan Schmalz lehrt am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Prof. Dr. Johannes Varwick ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg und Mitherausgeber von "Politikum".