Am 28. Oktober 1492 betrat Kolumbus erstmals Kuba und wähnte sich bekanntermaßen in Indien: "Das ist das schönste Land, das menschliche Augen je gesehen haben!", schwärmte der Entdecker. Wim Wenders und Ry Cooder lösten 500 Jahre später mit ihrem stimmungsvollen Musikfilm über die greisen Charmeure vom "Buena Vista Social Club" 1998 einen weltweiten Kuba-Boom aus. Auch trotz der jüngsten Reformen und der Annäherung an die so lange verfeindeten USA: Kuba bleibt hartnäckig eine der letzten "Inseln" des Sozialismus. Ein socialismo im Salsa-Takt wohlgemerkt, der auch den Touristen gefällt: mit Sonnenschein, Palmen, leckeren Cocktails und langbeinigen Tropicana-Tänzerinnen. Die Karibikinsel, die größte der Antillen, ist weithin bedeckt mit Stränden, wogenden Zuckerrohrfeldern und sattgrünen Tabakpflanzen. Kutschen und Ochsengespanne, klapprige Oldtimer und kubanische Cowboys hoch zu Ross sowie eine Armada aus Fahrradfahrern prägen bis heute das Bild auf den Provinzstraßen. Eine Insel, auf der die Zeit an manchen Orten tatsächlich stehen geblieben ist. Die Kapitale Havanna ist eine der schönsten Städte der Welt - und nach 500 Jahren eine der verfallensten. Die Kubaner schwärmen trotzdem von ihrer Hauptstadt wie von einer betörenden Frau: La Habana bezaubert in ihrer kolonialen Altstadt mit mächtigen Festungen und Barockkirchen, Palästen und Villen. Gleichermaßen sehenswert sind die ebenfalls von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Kolonialstädte Trinidad und Cienfuegos, wo Pferdehufe über holprige Kopfsteine klappern.
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